Thorsten Schorn mag Fußball, Karneval und den ESC
Seine Faszination fürs Radio beginnt im Kinderzimmer und setzt sich im Berufsleben fort. Seit vielen Jahren moderiert Thorsten Schorn im WDR. Beim Eurovision Song Contest in Malmö löst er Peter Urban als Kommentator ab.
Der völkerverbindende Aspekt eines ESC ist doch großartig: Ganz Europa, sogar mit Australien, trifft sich zu diesem friedlichen, bunten Happening. Thorsten Schorn
Der Wunsch nach mehr Frieden ist heute größer denn je. Aber auch im Jahr 1982 gehen in Deutschland Hunderttausende gegen die atomare Aufrüstung auf die Straße und Nicole gewinnt mit "Ein bisschen Frieden" den Eurovision Song Contest in Harrogate. Thorsten Schorn ist damals erst sechs Jahre alt - vor Freude über diesen friedvollen Triumph pest er durchs elterliche Wohnzimmer.
Das Kinderzimmer wird zum Hörfunk-Studio
Aber nicht nur das ESC-Fieber hat den kleinen Thorsten schon früh gepackt, sondern auch die Faszination fürs Radio. Als Elfjähriger stöpselt der Kölsche Jung im heimischen Kinderzimmer zwei Kassettenrecorder und ein Mikrofon zusammen. Ein professionelles Mischpult lernt er als Schülerpraktikant bei Radio Erft kennen. Nach dem Abitur volontiert er Ende der 90er-Jahre bei Radio Neandertal, einem Lokalsender in Mettmann. Zu Thorsten Schorns Stationen gehören anschließend die Jugendwelle des hessischen Rundfunks und das Jugendradio 1LIVE beim WDR.
Als "Bester Moderator" mit dem Radiopreis ausgezeichnet
Thorsten Schorn ist einer, der das Herz auf der Zunge trägt: Im Januar 2014 outet er sich auf 1LIVE mit den Worten: "Ich bin Thorsten Schorn und schwul und tschüss." Seine Authentizität und die Nähe zu den Hörerinnen und Hörern zeichnen den Moderator aus. 2015 verleiht ihm die Grimme Jury den Deutschen Radiopreis in der Kategorie "Bester Moderator". In der Laudatio für den beliebten Radiomacher heißt es: "Ein gesundes Maß an Seriosität im richtigen Augenblick aber auch die passende Tonlage für das Altersspektrum der 1LIVE-Hörer zeichnen Thorsten Schorn in besonderer Weise aus."
Mehr Menschen kennen seine Stimme als sein Gesicht
Seit Juni 2017 moderiert Thorsten Schorn bei WDR 2 am Nachmittag. Seine Leidenschaft gehört zwar dem Radio, aber immer wieder macht er Abstecher in die Welt des Fernsehens. Bei "Zimmer frei" im WDR und in "Stern TV" bei RTL ist er als Außenreporter im Einsatz. Viel öfter ist er aber auf der Mattscheibe die Stimme aus dem Off - wie zum Beispiel bei "Shopping Queen" auf VOX. Und ja: Thorsten Schorn ist mit Leidenschaft dabei. Er outet sich als "größter Fan" der Styling-Doku. Er hat noch keine von den inzwischen mehr als 2.500 Folgen verpasst.
Thorsten Schorn löst in Malmö Peter Urban ab
"Die Tasche hat Mutti schon", "viele Hände schnelles Ende": Bei "Shopping Queen" beweist Thorsten Schorn wöchentlich seine Schlagfertigkeit. Und jetzt auch beim ESC. In Malmö löst er "die" Stimme ab, die unzählige Fans durch die vergangenen 25 eurovisionären Jahre begleitet hat: Peter Urban. Die ESC-Legende hat die Sprüche nur so rausgehauen: für "von Lehrerbands und ihren gelben Kanarienvögeln", "Flötenschlümpfen" und "frischer Beute für Graf Dracula" wurde er entweder geliebt oder gehasst.
Es ist mir eine große Ehre und Freude, die Nachfolge von Peter Urban als ESC-Kommentator anzutreten. Ich nehme das Fernsehpublikum in Deutschland an die Hand und gemeinsam erleben wir die größte Musikshow der Welt. Thorsten Schorn
Ob ESC oder Karneval - Jeder Jeck ist anders
Wenn der Kölner Thorsten Schorn mal nicht arbeitet, dann drückt er dem FC die Daumen und feiert Karneval mit Kamelle. Aber im Februar diesen Jahres tauscht er Straße gegen Studio und sitzt hinter dem Mikrofon, als er den Rosenmontagszug in seiner Heimatstadt kommentiert. Kurz darauf wirkt er beim deutschen Vorentscheid aus Berlin mit. Für den ESC hat sich der 48-Jährige also warmgelaufen. In Malmö darf er gleich dreimal ran: Bei den beiden Halbfinals und im Finale kann er sich nach Herzenslust kreativ über ausgefallene Kostüme, Gesangsdarbietungen und Tanzeinlagen auslassen - und wird dafür wie sein Vorgänger geliebt oder gehasst.
