SunStroke Project zum zweiten Mal für Moldau
Wenig überraschend hat die Gruppe SunStroke Project mit dem Song "Hey, Mamma!" die moldauische Vorentscheidung "O melodie pentru Europa" gewonnen. Auch wenn man kleinen Sendern mit der Kritik an ihren Vorentscheidungsformaten oft unrecht tut, weil nicht jedes Land über skandinavische Budgets verfügt, muss man sich beim moldauischen Format doch immer ein wenig wundern, wie wenig sich die Veranstaltung (mal abgesehen von der Zahl der Teilnehmer oder Semifinalrunden) von Jahr zu Jahr verändert: Steife Moderationsstrecken, unmotivierte Greenroom-Schalten und endlose Interval-Acts ziehen die Sendung künstlich in die Länge, mindestens ein Beitrag schöpft seine Inspiration aus der moldauischen Folklore - und bei irgendeinem Titel hat ganz bestimmt Ralph Siegel seine Finger mit im Spiel.
"Epic Sax Guy" darf wieder die Hüften schwingen
Vielleicht ist diese Vorhersehbarkeit (und der immer wieder in den Raum gestellte Vorwurf der Vetternwirtschaft) ein Grund dafür, dass in diesem Jahr so wenig Beiträge eingereicht worden waren wie seit 2009 nicht. Und von den 14 Titeln, die aus diesen 40 herausgepickt wurden, war nicht ein einziger dazu geeignet, auch nur in die Nähe einer internationalen Top-Platzierung zu rücken - was die Unplugged-Performance von Vorjahressiegerin Lidia Isac zum heimlichen Höhepunkt der Sendung machte. Am Ende lagen der offenbar vom moldauischen Fremdenverkehrsamt gesponserte Titel "Discover Moldova" und die zumindest eingängige Dance-Nummer "Hey, Mamma" von SunStroke Project gleichauf. Da in diesem Fall die Publikumswertung den Ausschlag gibt, darf "Epic Sax Guy" Sergey Stepanov, der nach dem Auftritt der Band mit Olia Tira in Oslo 2010 zum Internet-Phänomen wurde, auch in Kiew die Hüften schwingen.