Shkodra Elektronike sind Albaniens ESC-Hoffnung 2025
Das Duo Shkodra Elektronike, bestehend aus Beatriçe Gjergji und Kolë Laca, vertritt Albanien beim ESC 2025 in Basel. Das haben eine Jury und die Zuschauer des Vorentscheids "Festivali i Këngës" entschieden.
In dem für das Land sehr ungewöhnlichen Song, der von Beatriçe Gjergji und Lekë Gjeloshi geschrieben wurde, beschwören die beiden in Italien aufgewachsenen Musiker in poetischen Worten die Flamme der Hoffnung in dunklen Zeiten. Musikalisch schlagen sie dabei die Brücke zwischen Elektro und der Folklore ihrer Geburtsstadt Shkodër - ein Erfolgsrezept, das ihnen schon zahlreiche bedeutende Auszeichnungen und Auftritte beschert hat.
Duo auf musikalischer Mission
Die Zusammenarbeit von Gjergji und Gjeloshi begann bereits im Jahr 2019. Die Mission der beiden: traditionelle Lieder ihrer Heimatstadt Shkodër mit modernen Klängen zu verbinden. Schon im Jahr darauf wurde das erste gemeinsame Lied veröffentlicht, für das das Duo mit dem Sonderpreis des Festivals "Luke Borë" in Shkodra ausgezeichnet wurde.
Vor ihrer Zusammenarbeit durften Kolë Laca und Beatriçe Gjergji bereits eigene Erfolge feiern. Laca ist Komponist, Produzent, leidenschaftlicher Pianist und war vorher Teil mehrerer Bands. Für internationale Künstlerinnen und Künstle war er als Produzent tätig. Gjergji probierte sich in verschiedenen Musikgenres aus und war in zahlreichen Projekten der italienischen Underground-Musikszene aktiv.
Im Gespräch mit eurovision.tv herrscht bei den beiden große Einigkeit darüber, wer ihre Eurovision-Helden sind: Abba. Schließlich sei die früheste ESC-Erinnerung der beiden der legendäre "Waterloo"-Auftritt der Band.
Albanischer Vorentscheid: Das Sanremo des Balkans
Im 63. Jahr seines Bestehens fand das "Festivali i Këngës" endgültig Anschluss an sein großes italienisches Vorbild. Vier unterhaltsame Abende lang erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer eine selten große Vielfalt musikalischer Stile und Inszenierungen in bester Sanremo-Tradition, was womöglich etwas damit zu tun hatte, dass Elhaida Dani (2015) die künstlerische Leitung des Festivals übernommen hatte. Eine siebenköpfige Jury, in der auch Jonida Maliqi (2019) saß, befand zunächst darüber, welche der insgesamt 30 Beiträge ins Finale einziehen durften. Dort hatten dann auch die Zuschauer ein Mitspracherecht, und zwar nicht nur die in Albanien (und Kosovo) wohnhaften, sondern über eine Online-Plattform auch alle Auslands-Albanerinnen und -Albaner.
"Zjerm": Ein hypnotischer Song
Obwohl das Festival das 20-jährige Jubiläum der albanischen ESC-Teilnahme markierte, waren am mittlerweile zur Tradition gewordenen "Nostalgie-Abend" mit Ausnahme von "Suus" nur Coverversionen von Festivalbeiträgen zu hören, die vor 2004 Erfolge feierten. Dafür sorgte Slimane wenigstens in der ersten der vier Shows für ein wenig ESC-Glamour. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren Festivalsieger und ESC-Beitrag getrennt bestimmt worden waren, brachte die heurige Veranstaltung mit den Stimmen von Jury und Inlandspublikum wieder einen gemeinsamen Sieger hervor. Dass "Zjerm" nicht nur eine ausgesprochen positive Botschaft transportiert, sondern auch eine geradezu hypnotische Wirkung entfaltet, rückt Albanien wohl zum ersten Mal in seiner ESC-Geschichte in den engeren Favoritenkreis.