Proben für ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool"
Der deutsche ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool" findet am Freitag um 22.20 Uhr in den MMC-Studios in Köln statt. Alle neun Acts standen für ihre Proben zum ersten Mal auf der Bühne.
Die Acts haben ihre Auftritte für den deutschen Vorentscheid 2023 geprobt. Jeder von ihren hatte insgesamt rund 40 Minuten Zeit, um seine Choreografie erstmals dort zu präsentieren, wo es am Freitag zählt. TRONG, René Miller, Anica Russo, Lonely Spring, Will Church, Ikke Hüftgold, Lord Of The Lost, Frida Gold und Patty Gurdy haben Einblicke in ihre Inszenierung gegeben.
Patty Gurdy spielt die Drehleier im Zauberwald
Patty Gurdy beschließt diesen ersten Probentag mit ihrem Folk-Titel "Melodies Of Hope". Sie beginnt ihren Song hinter einem etwa hüfthohen Podest aus Ästen. Die umgehängte Drehleier ist mittlerweile ihr Markenzeichen geworden. Während ihres Songs spielt sie ihr Instrument auch immer wieder. Nach dem ersten Refrain entfernt sich Patty von ihrem Podest und bewegt sich frei über die Bühne. Im Hintergrund sieht man einen Wald, in dem immer wieder ein paar Glitzerfunken erscheinen. Zum Teil erinnert die Farbgebung stark an ihr Musikvideo. Im zweiten Probendurchgang formen die Äste nicht mehr ihr Podest, sondern sind ein Teil ihres Kleides, dem sie sich in der zweiten Strophe ruckvoll entledigt. Außerdem freut sich Patty darüber, dass die Windmaschine jetzt auch endlich im Einsatz ist.
Schnee, Tanz und Kunst mit Frida Gold
Frida Gold machen ihre Bühne zu Beginn ihres Auftritts ganz klein und intim. Von der Decke hängt ein riesiges weißes Tuch, vor das sich Alina Süggeler und Andreas Weizel zusammen mit Flamenco-Gitarristin Afra Rubino gesetzt haben. Rot ist lange die dominierende Farbe dieses Auftritts. Später sieht man auf dem Tuch Schatten von Tänzerinnen. Alle Frauen auf der Bühne haben Pfeile in ihrem Rücken. Am Ende des ersten Refrains fällt der Vorhang und man sieht die drei Tänzerinnen dahinter. Kunstschnee rieselt von der Decke über sie. Auch Frontfrau Alina Süggeler tanzt zum Ende von "Alle Frauen in mir sind müde" zusammen mit den Tänzerinnen, während Bandpartner Andreas Weizel mit Afra Rubino zum Takt des Songs kraftvoll mitstampft.
Lord Of The Lost in Latex und mit Feuershow
Der Auftritt von Lord Of The Lost ist - passend zum Titel "Blood & Glitter" fast ganz in rot gehalten. Den rot-schwarzen Bühnenhintergrund durchzucken vereinzelt Blitze. Die Band trägt rote Outfits aus Latex und Kunstleder, teilweise sind nur Streifen an ihren Körpern. Ein Teil der Band steht auf Gerüsten. Schlagzeug und Keyboard etwa werden darauf gespielt, während sich Frontmann Chris Harms zu Beginn des Songs den Weg durch die Gerüste nach vorne auf die Bühne bahnt. Gegen Ende des Songs setzt dann auch die Pyro ein und Feuerfontänen fliegen über die Band hinweg. Explizit wird gesagt: In der Probe gibt es die Pyro erstmal nur in abgespeckter Version. Im Vorentscheid soll hier noch mehr abgefackelt werden. An Harms' fast durchgängig rotem Outfit trägt er einen goldenen Kragen. Seine Posen sitzen und der Rest der Band spielt die Instrumente mit Inbrunst.
Ikke Hüftgold mit Trommeln und Blockflöte
Say La La La! Ikke Hüftgold und seine Band haben eine Menge Gold mitgebracht. Zu Beginn des Titels singt Ikke aus einem übergroßen Buch seine ersten Zeilen vor, ehe maskierte Drummerinnen damit anfangen, zum Beat von "Lied mit gutem Text" zu trommeln. Das machen die zwei auf einem großen leuchtenden Kasten, auf dem ein "Ikke"-Logo angebracht ist. Fast alle Bandmitglieder von Ikke sind maskiert, nur eine golden angemalte Frau spielt ein kurzes Blockflötensolo. Im zweiten Teil des Songs geht Ikke über die Bühne, animiert das Publikum, mitzusingen, und verbreitet Stimmung. Die Bridge und den letzten Refrain des Songs singt er auf Englisch. Im letzten Probendurchgang verzichtet Ikke sowohl auf ein kleines Podest, auf dem er stand, als auch auf einen Mikrofonständer. Dafür kommt jetzt die Pyro hinzu und er performt deutlich losgelöster.
Will Church und der Spiegel der Großstadt
Will Church beginnt auf einer dunklen Bühne im Scheinwerferlicht. Er sitzt gegenüber eines Spiegels und die Kamera fängt ein, wie er zu sich selber singt. Dann wird die Bühne heller, der Spiegel verschwindet und im Hintergrund erscheinen weite und verlassene Straßen. Großstadthochhäuser und Straßenlaternen, an denen entlang Will in "Hold On" seinen "way home" finden möchte. Auffällig hierbei ist vor allem der Wechsel des Settings verglichen zum Musikvideo. Dort streifte Will Church noch durch einen Wald. Das Schlussbild des Auftritts zeigt Will vor einer zugezogenen Fenster-Jalousie. Er ist zu Hause angekommen.
Lonely Spring: Ein weißes Licht im schwarzen Block
Die vier Bandmitglieder von Lonely Spring stehen auf Podesten und tragen jeweils ein schwarzes Hemd mit weißem Sakko und weißer Krawatte. Umringt werden sie zuerst von rund 40 Schaufensterpuppen mit schwarzen Hosen und Jacken, auf denen etwa ein Peace-Zeichen oder die Wörter "Superstar" und "Misfit" prangen. Das ganze gibt dem Auftritt eine bedrohliche Atmosphäre, wohingegen die Anzüge der Band und auch der nach vorne gehende Pop-Rock-Titel "Misfit" einen Kontrast liefern. In späteren Durchläufen stehen weniger Puppen auf der Bühne, was der Inszenierung mehr Leichtigkeit verleiht. Im Hintergrund der Passauer Band sieht man mal ihr Bandlogo mit feiernden Fans, mal einzelne kleinere Wörter und viel Scheinwerfergewitter. Die vier stehen den Song über in blauem Licht und rocken an ihren Instrumenten die Bühne.
Anica Russo im Wunderland
Anica Russos Bühne ist vollgestellt mit hohen Gräsern und Sträuchern. Sie selbst wandelt durch ihre Märchenwelt und singt in "Once Upon A Dream" über einen Traum, der sich verwirklicht. Anica Russo beginnt sitzend an einer Orgel umspielt vom Gras - und auch die Windmaschine bekommt endlich ihren ersten Einsatz. Im Hintergrund ist in den meisten Momenten ebenfalls wogendes Gras zu sehen. Nach ein paar Momenten steht Anica auf und wandelt Richtung Bühnenmitte. Durch die weitgehend nahe Kameraführung wirken Bühne und damit auch ihr Wald noch etwas größer als sie tatsächlich sind. In ihrem weiß-glitzernden Kleid sieht Anica aus wie eine Märchenprinzessin. Und im wabernden Bodennebel meistert sie auch die vielen langen Töne des Songs.
René Miller und der Stein des Vorentscheids
"Concrete Heart", der Titel von René Miller, bedeutet übersetzt so viel wie "Herz aus Beton". Darauf spielt auch seine Performance an. René Miller sitzt während seines ganzen Songs auf einem circa zwei Meter hohen Steinblock. Er trägt eine leicht funkelnde schwarze Jacke mit einem weißen Shirt darunter. Es gibt viele Kamerafahrten um ihn und die Scheinwerfer kreieren eine intime Lichtstimmung. René Miller legt sein ganzes Gefühl in seine Stimme und seinen Ausdruck. Der Hintergrund bleibt während seiner ganzen Performance dunkel, sodass der Fokus ganz auf ihm liegt.
TRONG: "Dare To Be Different" nun mit Dancebreak
TRONG ist der erste an diesem Tag, und vor seiner Probe sagt er, es sei ihm eine Ehre, die Show 'Unser Lied für Liverpool' eröffnen zu dürfen. Für seinen Titel "Dare To Be Different" setzt er voll und ganz auf Tanzchoreografie, wie man sie auch schon aus seinem Musikvideo kennt. TRONG trägt einen weißen Mantel und einen vietnamesischen Kegelhut und hat vier in schwarz-grau gekleidete Tänzer um sich. Hut und Mantel wird er aber schnell los und zum Vorschein kommt ein bauchfreies schwarzes Top darunter. Die Bühne ist mal in Schwarz, mal in Pastelltönen gehalten. Und: TRONG hat noch ein wenig an seinem Song geschraubt. Im zweiten Teil von "Dare To Be Different" gibt es nun einen instrumentalen Dancebreak. Außerdem hat er eine Zeile auf Vietnameisch und eine auf Deutsch eingebaut.