Pilou Asbæk: TV-Star und Frauenschwarm
Vor der Kamera hat Pilou Asbæk schon oft gestanden - allerdings nicht live und nicht als Moderator, sondern als Schauspieler. Und diesen Job macht er mit Erfolg: In Dänemark ist er ein gefeierter Fernseh-Star und auch international ist sein Gesicht bekannt. Vor allem durch seine Rolle als Spin-Doctor Kasper Juul in der erfolgreichen dänischen Fernsehserie "Borgen" hat sich Pilou Asbæk in über 70 Ländern, die die Erfolgsserie gekauft haben, in die Herzen der Zuschauer gespielt - vor allem in die der weiblichen.
Spiel mit der Kamera statt daran vorbei
Und jetzt das Debüt als Moderator - beim größten Musikwettbewerb der Welt. Allein ist er dabei nicht: Unterstützung bekommt er von erfahrenen Moderatoren vom Dänischen Rundfunk DR, Nikolaj Koppel und Lise Rønne. Trotzdem: Die Live-Moderation ist eine Umgewöhnung für ihn. "Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen Schauspielerei und Moderation, aber der größte Unterschied ist, dass ich jetzt plötzlich in die Kamera gucken darf", sagt Asbæk auf der Pressekonferenz. Außerdem ist die Show natürlich live und wird in 45 Ländern im Fernsehen und natürlich weltweit im Internet übertragen - na, da werden wohl auch seine erfahrenen Kollegen nervös sein.
Charakterkopf Pilou Asbæk
Aus "Borgen" kennen seine Fans ihn als Kasper Juul - den smarten, zwiespältigen und undurchschaubaren Berater der dänischen Premierministerin. Im echten Leben hingegen heißt er mit vollem Namen Johan Philip Pilou Asbæk und ist 32 Jahre alt. Aufgewachsen ist er in Kopenhagen, als Sohn eines Künstlerpaares. Von ihnen wurde er auf das strenge Internat Herlufsholm in der Nähe von Næstved geschickt. Dort fing er an, sich für die Schauspielerei zu interessieren, und inszenierte seine ersten eigenen Theaterstücke. Es folgten kleine und große Rollen in Filmen, zum Beispiel in "Worlds Apart" und "Eine Familie".
Nicht nur in "Borgen", sondern auch privat ist Pilou Asbæk ein echter Charakterkopf - wenn auch ganz anders als in der Serie: Er gibt sich pointiert, etwas undurchschaubar und hat immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. So wie in einem Interview mit der britischen Zeitung Guardian (auf englisch) am Montag, wo Asbaek an einer Magenverstimmung litt: Mitten im Interview verlässt er den Raum, kommt zurück und sagt: "Ich musste mich gerade übergeben. Benutz jetzt auf keinen Fall die Toilette, wirklich - willst du eine Banane?"
Warum macht er das?
Das fragen sich vor allem in Dänemark viele: Was ist Pilou Asbæks Motivation, auf einmal in die Moderation einzusteigen - und dann gleich innerhalb einer so großen Veranstaltung? Auch dafür hat er eine schnelle Antwort: "Ich bin ein Mensch, der nie Nein sagen kann zu einer Herausforderung. Wenn Leute zu mir sagen: Das erwarte ich nicht von Pilou, dann mache ich es. Ich überrasche gern andere Leute. Das ist ein Teil meines Jobs. Wenn ich immer das machen würde, was Leute von mir erwarten, wäre ich kein guter Schauspieler", sagt er der Nachrichtenagentur dpa während der Proben.
Gespannt sein dürfen wir, welche Rolle Asbæk innerhalb des Moderatoren-Trios einnehmen wird. Die des pointierten Sprücheklopfers würde ihm stehen - Asbæk steht zu seiner Meinung: "Ich mag die Show. Ich mag Windmaschinen. Ich mag dieses ganze Glitzer-Glamour-Ding. Das ist Eurovision - wir lieben es, es zu hassen." Wollen wir hoffen, dass der Humor des Frauenschwarms auch während der Live-Shows rüberkommt.