Parg, Armeniens ESC-Vertreter 2025 © AMPTV Foto: AMPTV

Parg: Musikalisches Multitalent für Armenien beim ESC 2025

Stand: 16.02.2025 21:10 Uhr

Armenien wird beim Eurovision Song Contest 2025 von Parg vertreten. Der Künstler singt mit "Survivor" einen Song, an dem viele ESC-bekannte Komponisten mitgewirkt haben.

von Marcel Stober

Parg, der eigentlich Pargev Vardanian heißt, konnte sich mit seinem Titel im erstmals seit dem Jahr 2020 wieder ausgetragenen Vorentscheid "Depi Evratesil" durchsetzen. In einem Teilnehmerfeld von zwölf Künstlern, die nahezu alle englischsprachige Songs performten, eröffnete er den Vorentscheid an Position eins. Nach Miriana Conte in Malta ist er schon der zweite Act, der es geschafft hat, trotz dieser frühen Startnummer seinen Vorentscheid zu gewinnen. Dabei hat er sich unter anderem gegen Athena Manoukian durchgesetzt, die 2020 zwar den armenischen Vorentscheid gewann, doch nach dem abgesagten ESC von Rotterdam im Folgejahr nicht mehr antreten durfte. Moderiert wurde Armeniens Vorentscheid vom 2014er-ESC-Teilnehmer Aram Mp3. Als Gastacts traten Junior-ESC-Gewinnerin Maléna und ESC-Kandidatin Brunette (2023) im schon zweifach Junior-ESC-erprobten Karen Demirchyan Sports & Concerts Complex in Jerewan auf.

Vom Dorf in die Millionenstadt

Parg wurde im armenischen Hayravank am Sevansee geboren, einem Dorf mit weniger als 1.000 Einwohnern. Dort sang er auch im Kirchenchor, allerdings hielt sich seine Zeit in dem Ort in Grenzen. Im Alter von sechs Jahren zog seine Familie mit ihm in die russische Millionenstadt Wolgograd. Parg spricht fließend russisch und studierte dort Theaterkunst und Schauspiel. Als Sänger und Gitarrist der Band The Edge Chronicles spielte er in Russland, Georgien, Armenien und in der Ukraine. Doch Parg sehnte sich in Wolgograd auch nach seinem Heimatland. "Ich glaube, je weiter weg ich von Armenien war, desto mehr sehnte ich mich nach dieser Verbindung zu meinem Erbe. Ich begann, armenische Poesie zu lesen und war von der Tiefe der Emotionen und der Schönheit der Sprache inspiriert", zitiert ihn das US-Magazin "The Armenien Mirror-Spectator".

Pargs Rückkehr nach Armenien

Im Jahr 2022 zog Parg wieder zurück nach Armenien: "Es ist etwas Besonderes, hier zu sein - die Kultur, die Landschaften, die Menschen - das nährt meine Kreativität." Erste Solo-Songs veröffentlichte Parg schon zwei Jahre zuvor. Der Sänger ist sowohl im R'n'B, im Pop, Rap, Rock und Indie-Folk zu Hause. "Ich bin überzeugt, dass meine Verbindung zu meiner Kultur und mein Wunsch, sie zu bewahren und zu erneuern, mich von anderen Künstlern unterscheidet", sagte er der armenischen Zeitung "Aravot". Parg singt vorwiegend auf Armenisch. Doch gerade sein ESC-Titel "Survivor" unterscheidet sich von seinen sonstigen Titeln sehr. Nicht nur durch die englische Sprache.

Internationales Komponistenteam hinter "Survivor"

"Survivor" bedient gleich mehrere Genres. Elektro-Rock in der Musik, Rap in den Strophen und ein rockiger Refrain, den man nach einem Mal Hören mitgrölen kann. Er selbst hat an dem Titel mitgeschrieben, zusammen mit gleich sieben anderen - teils auch ESC-erfahrenen - Komponisten. Der bekannteste unter ihnen ist der Schwede Thomas G:son, der etwa für Loreen "Euphoria" und "Tattoo" schrieb und dieses Jahr auch an "Esa diva" von Melody aus Spanien beteiligt ist. Gleiches gilt für Peter Boström, einem der Produzenten von "Survivor". Der Schweizer Produzent Benji Alasu arbeitete im Vorjahr noch am ESC-Gewinnertitel "The Code" von Nemo. Vielleicht bringt dieses Know-How von internationalen Komponisten und Produzenten nun die vierte armenische ESC-Finalteilnahme in Folge. Vielleicht aber schmälert sie auch die künstlerische Authentizität von Parg.

Weitere Informationen
Armenien © EBU/dpa Foto:  Britta Pedersen

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Sein Debüt beim Eurovision Song Contest hatte Armenien im Jahr 2006. Seitdem ist das Land regelmäßig vertreten. mehr

Dieses Thema im Programm:

ONE | Eurovision Song Contest | 15.05.2025 | 21:00 Uhr

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