Emmy, Irlands ESC-Vertreterin 2025 © RTÉ Foto: Andres Poveda

Norwegische Party für Irland: Emmy fährt zum ESC 2025

Stand: 08.02.2025 02:30 Uhr

In Irland wurde traditionell in der "Late Late Show" gewählt, wer das Land beim ESC 2025 in Basel vertreten soll. Mit Emmy und "Laika Party" fiel die Wahl auf einen Act, der so gar nicht nach Irland klingt.

von Marcel Stober

Emmy konnte sich nach internationaler und nationaler Jury- sowie Publikumswertung in einem Feld von sechs Acts durchsetzen. Zwar mussten sie alle wieder auf der nur wenige Zentimeter hohen und wenig imposanten Bühne der Late-Night-Show performen. Dafür aber hatten einige Titel durchaus ESC-Potenzial. Und auch die Inszenierungen waren ansprechender als noch vor einigen Jahren. Nachdem Irland 2024 mit dem düsteren "Doomsday Blue" von Bambie Thug noch einen fantastischen sechsten Rang erreicht hatte, folgte nun die 180-Grad-Wende zum poppig-trashigen "Laika Party" und einer Performance voller Spaß.

Emmy nahm schon am norwegischen ESC-Vorentscheid teil

Emmy, Irlands ESC-Vertreterin 2025 © RTÉ Foto: RTÉ
Emmy wollte schon 2021 zum ESC - nun hat es geklappt.

Die norwegische Sängerin Emmy Kristine Guttulsrud Kristiansen - die auf der Bühne nur als Emmy auftritt - wurde am 13. September 2000 in Holmestrand südlich von Oslo geboren. Vier Jahre nach ihrem ebenfalls musikalischem Bruder Erlend nahm sie als 14-Jährige am norwegischen Jugend-Musikwettbewerb "Melodi Grand Prix junior" teil. Damals hieß es über sie, sie spiele Klavier und Gitarre und zeichne und entwerfe gerne Kleider. 2021 versuchte es Emmy dann bei den Großen. Sie erreichte im norwegischen ESC-Vorentscheid mit dem Titel "Witch Woods" beim Sieg von Tix zumindest das Finale.

Irische Songschreiberin an "Laika Party" beteiligt

Verbindungen nach Irland hat Emmy nicht. Ihr ESC-Song hingegen schon. "Laika Party" entstand in einem Songwriting-Camp in Norwegen. Und neben den sonst norwegischen Autoren - zu denen auch Emmy selbst und ihr Bruder gehören - hat die Irin Larissa Tormey an dem Song mitgeschrieben. Da der Song also zum Teil irisch sei, habe es sich natürlich angefühlt, den Titel in Irland einzureichen, sagte Emmy dem irischen Radiosender RTÉ Radio 1. Im Song selbst geht es um Laika, die erste Hündin, die 1957 ins Weltall geschickt wurde und kurz nach Beginn ihrer Reise verstarb. Das lyrische Ich des Songs hofft, dass Laika noch lebt und jede Nacht über den Sternen tanzt.

Norwegische Konzeptkunst - für Irland

Tatsächlich würde man "Laika Party" eher im norwegischen Vorentscheid erwarten. Der Melodi Grand Prix (MGP) ist schon eher bekannt für ausgefallen-verrückte Konzeptkunst. "Laika Party" erinnert mit seinen Eurodance-Parts etwa an den Song "My AI" von Erika Norwich, der 2024 im MGP angetreten ist. Bei dem Promi-Panel, das in der "Late Late Show" in Irland die Songs bewerten sollte, kam "Laika Party" und dessen eingängiger Refrain zumindest schon gut an. Donal Skehan, selbst 2008 Teilnehmer am irischen Vorentscheid, erinnerte der roboterhafte Keyboarder in der Performance - dargestellt von Emmys Bruder Erlend - sogar an die Keyboarder von Mekado, die 1994 in Dublin für Deutschland antraten und mit "Wir geben 'ne Party" Platz drei erreichten.

Norwegisch-irische ESC-Verbindungen

Die ESC-Verbindungen der beiden Länder Irland und Norwegen wurden in der Show selbst auch zum Thema gemacht. 1995 etwa gewann mit Secret Garden eine Band für Norwegen den ESC, deren Gesicht die irische Geigerin Fionnuala Sherry ist. Mit Emmy hofft man in Irland nun also, dass es 30 Jahre später umgekehrt funktioniert. Allerdings hat Donal Skehan, der diesen Vergleich aufgemacht hat, auch Sorgen, dass der Song beim ESC ähnlich abschneiden könnte wie der Dance-Song "We Will Rave" von Kaleen aus Österreich, der 2024 nur den vorletzten Platz erzielte. Doch mit einer abgespacten Bühnenshow, einem ikonischen Keyboarder und einer Story über eine süße Hündin dürfte für Irland dieses Jahr deutlich mehr drin sein.

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Irland © EBU/dpa Foto:  Britta Pedersen

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Dieses Thema im Programm:

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