Deutschland: Mekado
Seit 1982 hatte kein deutscher Teilnehmer mehr den Eurovision Song Contest für sein Land gewinnen können. Melanie Bender, Kati Karney und Dorkas Kiefer, deren Anfangsbuchstaben der Gruppe Mekado ihren Namen gaben, sollten diesen Zustand ändern. So wünschte es sich jedenfalls ihr Komponist und Produzent Ralph Siegel, der die drei Sängerinnen in bewährter Siegel-Manier für diesen Zweck gecastet hatte. Zusammen mit Bernd Meinunger schrieb er den deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest 1994 in Dublin, es war sein siebter Versuch.
Partystimmung in Dublin
Fröhlich und dynamisch präsentierten sich Mekado mit ihrem Titel "Wir geben 'ne Party" und unterschieden sich so von den eher balladenlastigen Beiträgen der anderen Länder. Das zahlte sich aus für die drei 19 bis 21 Jahre alten Musikerinnen, die bisher solo auf der Bühne gestanden hatten. Die Startnummer 14 brachte dem Trio Glück: Platz drei für Deutschland.
Aus dem Elektromarkt auf die ESC-Bühne
Bevor Melanie Bender Mitglied der Band wurde, arbeitete sie in der Musikabteilung eines Elektromarktes in Gräflingen. Ihr Vater war Mitglied der Gruppe Dschinghis Khan, die beim Grand Prix in Jerusalem einen vierten Platz gemacht hatten. Sie war mit 19 Jahren die Jüngste der Gruppe und hatte schon eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin absolviert.
Noch zu DDR-Zeiten gewann die 17-jährige Kati Karney aus Frankfurt/Oder einen Gesangswettbewerb im Fernsehen. Das Tape schickte sie Ralph Siegel, der drei Solo-Singles mit ihr produzierte, bevor der Plan für das ESC-Trio reifte.
Dorkas Kiefer wusste schon sehr früh, dass sie auf die Bühne wollte. Mit elf Jahren sang sie das erste Mal vor Publikum. Fünf Jahre später belegte sie beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid den dritten Platz.