Nordisches Doppel
Die Liste der festehenden Teilnehmer-Namen für den Eurovision Song Contest 2013 in Malmö verlängert sich stetig. Jetzt haben auch Norwegen und Finnland ihre Kandidaten bekannt gegeben. Norwegen schickt Margaret Berger ins Rennen und Krista Siegfrids geht für Finnland an den Start.
Norwegisches Casting-Sternchen
Eigentlich hat der norwegische Melodi Grand Prix es längst nicht mehr nötig, sich mit dem schwedischen Melodifestivalen zu messen. Die Show ist ein Straßenfeger, die Vorrunden sorgen für einen ordentlichen Hype im Vorfeld des eigentlichen Finals und das norwegische Fernsehen stellte seine technischen Möglichkeiten ja bereits beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo überzeugend unter Beweis. Ein buntes Starterfeld von Hard Rock über Folk und Country bis Dancefloor sorgte auch in diesem Jahr wieder für eine unterhaltsame Show, die Erik Solbakken und Jenny Skavlan locker moderierten. Dass am Ende mit "I Feed You My Love" eine recht unspektakuläre Elektropop-Nummer das Rennen machte, die im Vergleich zum Vorjahressieger "Euphoria" nur verlieren kann, ist die Tragik des ansonsten gelungenen Wettbewerbs. Casting-Sternchen Margaret Berger vermag der unterkühlten Komposition eines norwegisch-schwedischen Teams trotz guter Stimme keinen rechten Glanz zu verleihen. Schade.
Finnischer Heiratsantrag
Das Konzept des Uuden Musiikin Kilpailu - dem finnischen Vorentscheid - trägt Früchte. Im vergangenen Jahr startete es als etwas umständliches Experiment, die finnische Musikszene nach talentiertem Nachwuchs zu durchkämmen. Ziel war es, konkurrenzfähige Acts nicht nur für den Eurovision Song Contest, sondern vor allem für den heimischen Markt zu finden. Mit Erfolg: Das Projekt entwickelte sich zu einer modernen, jugendlichen Popshow. Alleine die Jury war mit finnischen Rockstars wie Aija Puurtinen mindestens so hochkarätig besetzt wie "The Voice of Germany". Und die Finalisten, die sich durch die drei Vorrunden des Wettbewerbs gekämpft hatten, besaßen alle das Zeug, in Malmö (und den finnischen Charts) zu bestehen. Das Rennen konnte am Ende jedoch nur eine machen: Krista Siegfrids mit ihrer Mainstream-Popnummer "Marry Me". Der Titel ist als Radiosong durchaus tauglich für den internationalen Wettbewerb. Aber um ganz nach vorn zu kommen, besitzt die Nummer zu wenige Ecken und Kanten - trotz oder gerade wegen des schwedischen Teams, das hinter dem Song steckt.