Neuer Verhaltenskodex für den Eurovision Song Contest
Der ESC soll ein positives Erlebnis für alle sein. Daher hat die Europäische Rundfunkunion (EBU) eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, die das Wohlbefinden aller Teilnehmenden gewährleisten sollen.
Die EBU spricht von strategischen Änderungen, die vom Leitungsgremium (ESC-Referenzgruppe) in Absprache mit allen 37 am ESC 2024 beteiligten Rundfunkanstalten und weiteren wichtigen Interessengruppen genehmigt wurden. Im Vordergrund steht dabei, die Grundwerte des ESC - Gemeinschaft, Respekt und Inklusion - zu fördern.
Engagement für respektvollen Umgang miteinander
Zum ESC 2025 in der Schweiz soll demnach ein Verhaltenskodex eingeführt werden, um klare Rollen und Verantwortlichkeiten für alle an der Veranstaltung Beteiligten sicherzustellen und den respektvollen und unterstützenden Umgang miteinander zu unterstreichen. Darin geht es vor allem um die Einhaltung lokaler Gesetze, dem Verbot der Instrumentalisierung des Wettbewerbs sowie die Erwartungen an professionelles Verhalten, fairen Wettbewerb und verantwortungsvolle Kommunikation. Die Zustimmung zur Einhaltung des Kodexes gilt künftig als eine der Voraussetzungen für die Akkreditierung.
"Wir sind United by Music. Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass der Eurovision Song Contest eine Veranstaltung bleibt, die Einigkeit, Vielfalt und Integration fördert. Wir glauben, dass die Änderungen, die wir für Basel 2025 vornehmen, den Eurovision Song Contest für unsere Teilnehmer, unsere Mitarbeiter und unser Publikum zum bestmöglichen Erlebnis machen." Martin Green, ESC-Direktor
Neben dem Verhaltenskodex gibt es ein Protokoll zur Sorgfaltspflicht. Dieses soll die gemeinsame Verantwortung der EBU, des Host Broadcasters und der teilnehmenden Broadcaster betonen, Künstler vor unnötiger körperlicher oder emotionaler Belastung zu schützen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.
Konkrete Maßnahmen werden sein:
- Drehverbote in bestimmten Künstlerbereichen
- weniger öffentliche Proben
- Optimierung der Probenpläne, damit die Acts ausreichend Erholungszeit haben.
- Acts und Mitarbeitenden steht ein sogenannter Welfare Producer als zentrale Anlaufstelle zur Seite.
Kritik an Sicherheitslage und Politisierung des ESC
Angestoßen wurde die Einführung von Verhaltenskodex und Sorgfaltsprotokoll nach Kritik am ESC 2024 in Malmö. Mindestens 13 Delegationen hatten sich nach dem Wettbewerb bei der EBU über unsichere Arbeitsbedingungen, die angespannte Sicherheitslage und schlechte Kommunikation beschwert. Die EBU hatte daraufhin eine unabhängige Untersuchung eingeleitet.