Hohe ESC-Kosten: Ukrainischer TV-Chef tritt zurück
Zu hohe Kosten für den ESC in Kiew: Der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens, Surab Alassanija, hat seinen Rücktritt eingereicht. Es bleibe nach Abzug der Kosten für das TV-Großereignis zu wenig Geld für andere Projekte, begründetet er seine Entscheidung. Dazu fand er deutliche Worte: "Regierung, meinst du das ernst?", schrieb er in seiner Rücktrittserklärung. Zuvor hatte die Regierung 16 der 43 Millionen Euro des Senderbudgets für den ESC vorgesehen. Weitere 7,1 Millionen Euro für Infrastruktur sagte die Stadt Kiew zu.
Klitschko: "Die Situation ist ernst"
Es müsse schnell ein Nachfolger gefunden werden, forderte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. "Die Situation ist ernst." Alassanija war nach dem Machtwechsel 2014 zum Generaldirektor des Staatsfernsehens ernannt worden. In der Ukraine soll ein öffentlich-rechtliches Fernsehen nach dem Vorbild von ARD und BBC geschaffen werden. Den Fernsehmarkt in der Ex-Sowjetrepublik dominieren Privatsender mit Verbindungen zu Oligarchen.
Die Ukraine hatte den ESC bereits 2005 organisiert. Nach dem Sieg von Jamala in Stockholm ging das Austragungsrecht erneut an das Land.