Stand: 15.05.2009 14:06 Uhr

Halbfinals-Chaos in Spanien

Soraya
Hier hat Soraya noch gut lachen. Die Entscheidung des Senders TVE, das zweite Halbfinale von Moskau nicht auszustrahlen, dürfte sie nicht erfreuen.

Einen Tag vor dem großem Auftritt der spanischen Kandidatin Soraya im Finale des Eurovision Song Contest, sorgt Spanien für den ersten großen Skandal im Moskauer Eurovisions-Trubel. Offenbar denkt die EBU darüber nach, Spanien mit Sanktionen zu belegen, weil der staatliche spanische Fernsehsender TVE die zweite Halbfinalshow nicht live übertrug - obwohl Spanien in diesem Halbfinale stimmberechtigt war. Stattdessen übertrug der Sender ein Tennismatch. Millionen spanischer ESC-Fans mussten warten, bis mit einstündiger Verzögerung die Aufzeichnung der Sendung gezeigt wurde.

Spaniens Publikum konnte nicht abstimmen

Die Televoting-Stimmen der spanischen Zuschauer liefen also wohl erst mit einstündiger Verspätung auf - zu spät, um mitgezählt zu werden. Die Entscheidung, wer im Halbfinale weiterkam und wer nicht, traf in Spanien offenbar allein die Jury. Der Sender selbst erklärte das Debakel zunächst mit technischen Problemen. Technik-Probleme offenbar auch auf der offiziellen spanischen Website des Eurovision Song Contest: Erst nach mehr als einer halben Stunde lief der Livestream stabil.

Bestrafung erst nach dem ESC?

Spanische Medien melden inzwischen, sie hätten gesicherte Infos der EBU erhalten, dass Soraya am Finale am Samstag teilnehmen darf. Darüberhinaus heißt es, dass der spanische Fernsehsender TVE ganz sicher sanktioniert wird, aber erst nach Ende des diesjährigen ESC in Moskau. Erst auf der nächsten EBU-Tagung soll über die Art und das Ausmaß der Sanktion gegen TVE entschieden werden. TVE hatte zunächst noch angekündigt, der Sender werde keine Sanktionen erhalten

Auf Wunsch aufs zweite Halbfinale verschoben

Pikant: Spanien, das als eines der Big Four-Länder für das Finale gesetzt ist, hatte erst vor wenigen Tagen ausgehandelt, dass es im zweiten Halbfinale mit abstimmen darf. Ursprünglich waren die Stimmen aus Spanien für das erste Halbfinale vorgesehen. Da der Fernsehsender TVE am 12. Mai, dem Tag des ersten Halbfinales, eine wichtige Parlamentsdebatte übertragen wollte, passe eine Live-Übertragung am 14. Mai besser ins Programm, so die Begründung.

Andorra und Portugal waren bereits über diese Entscheidung entsetzt gewesen, hatten sie doch fest auf die Stimmen aus dem Nachbarland gebaut. Nun kam es aber ganz anders. Die spanischen Zuschauer konnten keine der beiden Halbfinalsshows live verfolgen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 16.05.2009 | 21:00 Uhr

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