Gregor Hägele mag Wohnzimmeratmosphäre auf der Bühne
Gregor Hägele aus Stuttgart wollte Deutschland beim ESC vertreten: "Der ESC ist riesig, es geht um so viel!", erzählte er im Song Writing Camp in Berlin. Und deshalb hatte er am Anfang noch an einen Fake gedacht, als die Nachricht kam, er sei in der Auswahl zum ESC. Er hatte doch lieber nachgefragt und nach ein paar Telefonaten war klar: Der NDR wollte ihn wirklich. Und aus dem mittlerweile 19-jährigen Gregor wurde der jüngste Kandidat im Deutschen ESC-Vorentscheid 2019, bei dem er mit seinem Song "Let Me Go" antrat.
Kein Spektakel, lieber Leises
Mit zehn Jahren fing Gregor an, Gesangsunterricht zu nehmen. Sein Leben lang Musik machen zu können, war schon damals sein Traum: "Musik ist eine eigene kleine Welt, in der man sich sicher fühlt und alles andere ausblendet." Gerne mag er die intimen Momente dabei, möchte eine Wohnzimmeratmosphäre auf der Bühne: "Ich liebe es total, wenn man sich da wohlfühlen kann." Ein riesiges Lichtspektakel braucht er nicht. Fast schon logisch, dass Gregor am liebsten Balladen singt. Schon in der siebten Staffel von "The Voice of Germany" brachte er mit Ed Sheerans "The A Team" Yvonne Catterfeld zum Weinen. Dort lernte er auch BB Thomaz kennen, die ebenfalls beim Deutschen ESC-Vorentscheid 2019 teilnahm. Bei "The Voice of Germany" flog Gregor im Halbfinale gegen BB Thomaz raus. Nun sollte es besser werden, weil er im ESC-Vorentscheid mit einem eigenen Song "hoffentlich mehr ich sein kann".
Eigentlich ist er auf Weltreise
2018 hat Gregor sein Abitur gemacht und will nun für sich herausfinden, wie es weitergehen soll. Für das Song Writing Camp unterbrach er sogar seine Weltreise. In Costa Rica war er schon, anschließend ging es nach Australien und Asien. Heimisch fühlt er sich in Stuttgart, seine Familie und Freunde wohnen dort, aber er findet den Gedanken schön, auf der ganzen Welt Leute zu kennen. Gerne würde Gregor studieren, weiß aber noch nicht was. Musik müsse es aber nicht sein, sagt er: "Man fühlt es oder man fühlt es nicht."
Gregor hätte gerne auch einen deutschen Text gesungen
Das Song Writing Camp machte Gregor viel Spaß. Die Leute seien lässig, cool, mit vielen sei er direkt auf einer Wellenlänge. Seit etwa zwei Jahren schreibt er auch selbst Songs, allerdings ausschließlich auf Deutsch. Für den ESC arbeitete Gregor vorrangig an Liedern mit englischen Texten, es entstanden aber auch deutsche Songs. Wenn ein deutscher Song genauso schön geworden wäre, wie "Let Me Go" hätte er den deutschen genommen: "Englisch macht Sinn bei einem internationalen Contest, aber man vertritt ja sein Land. Ich finde, es ist ein schöner Gedanke, in seiner Sprache sein Land zu vertreten." Kein Wunder, dass sein Lieblings-ESC-Moment der Auftritt von Salvador Sobral 2017 in Kiew war. "Er war so er selber", sagt Gregor. Außerdem gefiel ihm Stefan Raabs "Wadde Hadde Dudde Da" in Stockholm 2000. Und der blieb ja auch ganz bei sich.
Künstler | Eurovisions-Jury | Internationale Jury | Zuschauer | Gesamtpunkte |
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S!STERS - "Sister" | 6 | 12 | 12 | 30 |
Makeda - "The Day I Loved You Most" | 10 | 10 | 6 | 26 |
Aly Ryan - "Wear Your Love" | 12 | 6 | 7 | 25 |
Lilly Among Clouds - "Surprise" | 8 | 7 | 10 | 25 |
Linus Bruhn - "Our City" | 7 | 8 | 8 | 23 |
Gregor Hägele - "Let Me Go" | 5 | 4 | 5 | 14 |
BB Thomaz - "Demons" | 4 | 5 | 4 | 13 |