Daði Freyr und Gagnamagnið sollten für Island antreten
Wie von den meisten erwartet haben Daði Freyr und Gagnamagnið den isländischen Vorentscheid gewonnen und sollten mit dem groovigen Elektropop-Stück "Think about Things" zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam fahren. Der Wettbewerb wurde nun allerdings wegen der Coronakrise abgesagt. Im Superfinale des Vorentscheids setzte sich die schräge Formation mit dem unvergleichlichen Nerd-Charme gegen die Metal-Band Dimma durch, die für viele überraschend eine Runde weitergekommen war. Daði Freyr, der mit Frau und Kind in Berlin lebt und den Song selbst geschrieben hat, hatte sich schon 2017 mit dem Song "Is This Love?" um die Fahrkarte zum ESC bemüht, war aber im Superfinale an Svala mit "Paper" gescheitert.
Island schickt ein virales Phänomen
Schon im Vorjahr hatten die Isländer mit "Hatrið mun sigra" der Band Hatari einen Beitrag zum Eurovision Song Contest geschickt, der europaweit große Aufmerksamkeit erregte. In diesem Jahr sorgte der Vorentscheid "Söngvakeppnin" sogar schon vor der Wahl des nationalen Beitrags für Schlagzeilen, nachdem Stars wie Russell Crowe oder Jan Böhmermann den Videoclip zu "Think about Things" über Twitter zu einem viralen Phänomen gemacht hatten. Doch auch die blinde Opernsängerin Iva versetzte die Internet-Fangemeinde mit dem lateinisch-isländischen "Oculis videre" in Verzückung. So viel internationale Aufmerksamkeit hatte der isländische Wettbewerb wohl noch nie.
Hatari mit skurriler Performance beim Vorentscheid
In der Pause überraschten Hatari mit dem Song "Klefi" gemeinsam mit dem palästinensischen Musiker Bashar Murad, sowie einer ungewöhnlichen Version ihres provokanten ESC-Beitrags mit Kinderchor. Weitere Gaststars waren das Duo Stjórnin (Island 1990) sowie die norwegische Gruppe KEiiNO. Beim Superfinale erforderten massive Synchronitätsprobleme die Wiederholung von Daði Freyrs Auftritt, doch da war einem der Beitrag bereits so ins Ohr gegangen, dass es egal war, wie oft man ihn noch hört. Die skurrile Performance hätte Island den ersten ESC-Sieg seiner Geschichte bescheren können, auch wenn nicht zu erwarten ist, dass der Titel im Radio gespielt wird. Die jugendlichen Fans werden in eh irgendwo streamen.