1 | 31 Nach einem Voting-Krimi steht fest: Jamala aus der Ukraine gewinnt den 61. Song Contest im schwedischen Stockholm vor Australien und Russland. Die Sängerin ist nach dem Triumph überglücklich - und wünscht allen Menschen "Frieden und Liebe". Nach 2004 holt die Ukraine zum zweiten Mal den Sieg.
2 | 31 Die große Finalshow in Stockholm beginnt mit dem Einzug aller 26 Kandidaten in die Globe Arena zu schwedischem DJ-Sound von Avicii und Co. Sehenswert sind die Models in den ausgefallenen Papier-Kreationen, aber natürlich auch die deutsche ESC-Hoffnung Jamie-Lee - sie erscheint in einem blauen Kimono.
3 | 31 Schlagfertig und nie um einen kleinen Seitenhieb - auf den jeweils anderen - verlegen, sind die beiden Gastgeber: "Wenn es einen neuen Sieger gibt, weißt du was es für dich bedeutet?", fragt Petra Mede ihren Komoderator Måns Zelmerlöw. "Ich kann wieder Kohlenhydrate essen", antwortet der 29-Jährige schmunzelnd.
4 | 31 Mit viel Drive beginnt der Abend: Lockenkopf Laura Tesoro aus Belgien wirbelt zum Party-Song "What's The Pressure" in knappen, silbernen Hotpants über die Bühne, die in den Farben Gelb und Orange erstrahlt. Vier tanzende Sänger unterstützen die 19-Jährige bei ihrem wunderbaren Flashback in die 70er-Jahre. Am Ende springt ein zehnter Platz dabei heraus.
5 | 31 Anschließend heißt es Durchatmen und Zurücklehnen: Das geht perfekt mit Gabriela Gunčíkovás Kontrastprogramm, der Ballade "I Stand". Einfach nur stehen - das tut die die hübsche Tschechin in einem langen weißen Kleid, ganz allein auf der Bühne. Als zum Schluss die Windmaschine einsetzt, öffnet sie ihren Dutt. Gabriela landet auf Platz 25.
6 | 31 Nein, das ist nicht der junge Joaquin Phoenix, sondern Douwe Bob aus Amsterdam. Der Mann mit dem auffälligen Tattoo am Hals war in Stockholm bereits reiten, angeln und hat eine Bar eröffnet. Der 23-Jährige hat's einfach drauf: "Slow Down" ist cooler Country-Pop. Und während seiner mutigen Kunstpause von zehn Sekunden haucht er mal eben ein "I Love You" ins Mikrofon. Mehr als Platz elf ist trotzdem nicht drin.
7 | 31 Hübsch anzuschauen ist sie ja, Samra Rahimli aus Aserbaidschan. In einem hautengen goldenen Catsuit präsentiert die Brünette mit den langen Locken ihr "Miracle". Dazu gehört die volle ESC-Palette, bestehend aus Tänzern, Pyrotechnik, Goldregen und Flammenwerfer. Die schwache Gesangsleistung macht der Aufwand nicht wett. Samra schafft am Ende Platz 17.
8 | 31 Freddies rauchige Stimme klingt bei "Pioneer" nach etlichen Jahren Whiskeykonsum, dabei ist der attraktive Ungar erst 25. Sympathisch: Er verzichtet auf jeglichen Glamour, tritt in zerrissenen Jeans und einem schlichten weißen T-Shirt auf. Nur, was soll eigentlich der Trommler da im Hintergrund, den hätte man lieber weglassen sollen. Freddie kommt am Ende auf Platz 19.
9 | 31 In einem Märchenwald umgeben von Luftballons und Blumen steht Francesca Michielin. Ihr mit Pailletten besetzter, brauner Overall erinnert an einen Baum - so steht die Italienerin lediglich auf einem Fleckchen Erde, um mit dem Öko-Pop-Song "No Degree Of Separation" die Welt zu retten. Am Schluss reicht es für Francesca zu Platz 16.
10 | 31 Ein Stern am Firmament - das ist Hovi Star aus Israel, wie er so auf der in dunkles Blau getauchten Bühne steht. Mit starker Stimme trägt der 29-Jährige im schicken schwarzen Anzug seine Ballade "Made Of Stars" vor. Im Hintergrund: zwei Akrobaten in einem sogenannten Cyr-Ring als Gestirn und jede Menge Sternenregen. Große Show mit schöner Botschaft: In Hovis Welt sind alle Menschen gleich. Nach dem Voting steht ein 14. Platz zu Buche.
11 | 31 Poli Genova aus Bulgarien gleicht ein bisschen einer Kriegerin: Undercut, "Star Wars"-Kostüm, LED-Ohrringe. Dabei muss die 29-jährige Stimmungskanone eigentlich keinen Kampf ausfechten: "If Love Was A Crime" ist ein tanzbarer Song und hat das Zeug zum Ohrwurm. Dafür liebt sie das Publikum, die Halle kocht. Der Lohn für Poli: ein guter vierter Platz.
12 | 31 Ja, Frans ist erst 17, aber seine Bühnenperformance zu "If I Were Sorry" gleicht schon der eines Großen - total lässig, natürlich und authentisch zeigt sich der Charming Boy. Die ganze Halle singt zum Schluss mit und fängt an zu kreischen. Und wenn der Schwede sein Näschen kräuselt und charmant lächelt, muss man ihn einfach lieb haben. Am Ende reicht es zu Platz fünf.
13 | 31 Der Mond geht über einem mystischen Märchenwald auf - darin steht die 18-jährige Jamie-Lee aus Deutschland und singt ihren Song "Ghost". Ein klasse Auftritt. Der Rock mit der großen Geschenkschleife und die Kniestrümpfe sind sicher nicht jedermanns Geschmack, beweisen aber viel Fantasie. Publikum und Jury belohnen sie leider nicht: Mit nur elf Punkten landet Jamie-Lee auf Platz 26.
14 | 31 Tanzen ist angesagt: Amir kommt ganz lässig in einem schicken Anzug auf die Bühne. Mit seinem Strahlen und dem Song J'ai cherché" nimmt der 31-jährige Franzose über 10.000 ESC-Fans in der Halle und Millionen an den Bildschirmen für sich ein. Vive la France! Wen es jetzt noch auf den Sitzen hält, ist selbst schuld. Amir landet schließlich auf Platz sechs.
15 | 31 Zurück in die 80er-Jahre: Ob Mega-Matte, Slipper oder lustiger Zirkusfrack - Michal Szpak aus Polen ist eine skurrile Figur. Auch musikalisch bewegt sich der 25-Jährige zum Sound dieser Zeit: "Colour Your Life" lädt zum Engtanz ein und erinnert an Filme wie "La Boum". Vielen scheint's zu gefallen, für Michal springt Platz acht heraus.
16 | 31 14-Zentimeter-Heels, weißes Kleid mit sexy Schlitz und viel Bling-Bling: Im Prinzessinnen-Look thront Dami Im aus Australien auf einem schwarzen Kubus. Ganz klar: "Sound Of Silence" hat das Zeug zum Welthit. Bei ihrem Auftritt punktet die 27-jährige Glitzerlady aus Down Under mit ihrer tollen Stimme. Der Lohn dafür ist ein zweiter Platz mit 511 Stimmen.
17 | 31 Nach so viel Pathos ist die Rocknummer "Alter Ego" von Minus One aus Zypern eine willkommene Abwechslung für die Ohren. Noch dazu heult keiner so schön wie Sänger Francois Michieletto, der Kajal und jede Menge Piercings trägt - und richtig böse gucken kann. Bleibt die Frage: Lässt er seine Mitstreiter nach der fetzigen Show auch wieder aus dem Käfig raus? Nach Platz 21 ist das nicht so sicher.
18 | 31 Sanja Vučićs Kleid könnte auch Burlesque-Tänzerin Dita von Teese tragen. So aufregend das Outfit, so ernst ist das Thema. Die Serbin erzählt in ihrem Song eine Geschichte über häusliche Gewalt. Mit "Goodbye Shelter" gibt sie Frauen zwar eine Stimme, musikalisch überzeugt die 22-Jährige weniger. Sanja erreicht den 18. Platz.
19 | 31 Donny Montells Song "I've Been Waiting For This Night" hätte eindeutig das Zeug zur Fußballhymne. Auch optisch kann der junge Litauer mit der lustigen Pudelfrisur und den schönen hellblauen Augen locker mit dem Aussehen von Kickern mithalten. Höhepunkt seiner sportlichen Performance ist ein spektakulärer Salto. Für den gibt's am Ende Platz neun.
20 | 31 Was bleibt vom Auftritt Nina Kraljićs hängen? Auf jeden Fall das scheußliche Trickkleid und die asymmetrische Tarnkappen-Frisur. Dabei hat die 24-Jährige Kroatin dieses bombastische Outfit gar nicht nötig. Ihr glasklarer Sopran kommt beim Song "Lighthouse" ganz gut zur Geltung. Über Platz 23 kommt Nina nicht hinaus.
21 | 31 Sergey (Lazarev) bedeutet auf Deutsch der Große. Bei seiner fulminanten Performance zum gefälligen Popsong "You Are The Only One" wachsen dem Russen Flügel, erklimmt er Stufe um Stufe, springt von einer Eisscholle zur nächsten - und hebt schließlich ab zu einer Reise ins Universum. Optisch ist die Show des Topfavoriten auf jeden Fall gelungen. Am Ende reicht es mit 491 Punkten für Platz drei.
22 | 31 Ist das ein Mob oder eine Frisur auf dem Kopf von Barei? Die Spanierin kommt im sportlichen Glitzerhemd auf die Bühne. Ihr Song "Say Yay!" mit ganz viel La La La passt perfekt nach Malle. Und wie schon bei der Bulgarin Poli Genova liegt auch bei der 34-Jährigen Twist im Trend. In Erinnerung bleibt vor allem ihr gewollter Sturz auf der Bühne. Die ESC-Geschichtsbücher notieren einen 22. Platz.
23 | 31 Justs gibt alles: Zu seinem Song "Heartbeat" haut der Lette stimmlich alles raus, was geht. Mit coolen Beats singt sich der 21-Jährige in die Herzen Europa. Dabei hüpft er über die Bühne, bis er außer Atem, aber glücklich ist. Alles in allem kein schlechter Song, musikalisch muss er noch ein bisschen reifen. Am Ende reicht es für einen 15. Platz.
24 | 31 Sehr erwachsen und unglaublich bewegend ist die Geschichtsstunde von Jamala aus der Ukraine. Ihr Song "1944" thematisiert die Deportation der Krimtataren im Zweiten Weltkrieg. Das Klagelied erinnert an die Gospels der Schwarzen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Großer Pluspunkt: Die 32-Jähre singt wahnsinnig gut. Jamala gewinnt mit 534 Punkten das Finale.
25 | 31 Strahlend-schön: Ira Loscos Antlitz ist in voller Größe auf die Bühne in der Globe Arena projiziert. Bei ihrem Song "Walk On Water" hat die 34-Jährige aus Malta auf Nummer sicher gesetzt - er stammt aus der Feder von vier schwedischen Komponisten. Die schwangere Sängerin beweist, dass sie in ihrem Heimatland zu recht zu den größten Stars gehört. Sie legt einen perfekten Auftritt hin und schafft Platz zwölf.
26 | 31 Gut, dass auch Rockfans beim ESC auf ihre Kosten kommen. Die Young Georgian Lolitaz aus Georgiens Hauptstadt Tiflis klingen stark nach der britischen Band Oasis. Nika Kocharov und seinen Jungs legen zu kaleidoskopartigen Bildern, Gitarrenriffs und einer ansprechenden Lichtshow einen famosen Auftritt hin. Yeah! 104 Punkte bedeuten am Ende einen 20. Platz.
27 | 31 Süß, süßer, Zoë: Zartschmelzend und leicht klingt das Chanson "Loin d'ici" aus dem Schmollmund der 19-Jährigen aus Wien. Farbenprächtig und märchenhaft mutet die Globe Arena bei ihrem Auftritt an. Einziger Wermutstropfen: Der Fummel in der Farbe Apricot erinnert ein bisschen an ein Abi-Ball-Kleid. Zoë schafft den 13. Platz.
28 | 31 Joe and Jake, beinahe möchte man die beiden Jungs, die sich so gern haben, adoptieren. Das Duo aus Großbritannien bietet mit "You're Not Alone" an diesem Abend aber leider nur eine weichgespülte Popnummer. Kaum zu glauben, denn kaum ein anderes Land hat musikalisch so viel zu bieten. Mit Platz 24 treten sie die Heimreise an. Goodbye Boys!
29 | 31 Letzte Kandidatin im Finale ist Iveta Mukuchyan aus Armenien, die in Hamburg aufgewachsen ist. Ihr Auftritt zum Song "Love Wave" hat jede Menge Drama zu bieten. Der schwarze Catsuit betont ihre langen Beine vorteilhaft. Dadurch ist die Videoprojektion, die gleich mehrfach das Antlitz der 29-Jährigen zeigt, ein Höhepunkt der Show. Schlussendlich landet Iveta auf dem siebten Platz.
30 | 31 Nein, für diesen jungen Mann können Jury und Televoter nicht stimmen: Justin Timberlake läuft außer Konkurrenz. Mit einer 16-köpfigen Band legt der Showmann aus den USA eine phänomenale Performance hin. Der angekündigte Pausenkracher übertrifft alle Erwartungen - die Halle tobt und tanzt Polonäse.
31 | 31 Da ist das Ding: Måns Zelmerlöw überreicht Siegerin Jamala die ESC-Trophäe. Die 32-Jährige ist sichtlich bewegt. Jubelnd nimmt sie mit der Fahne ihrer ukrainischen Heimat ein Bad in der jubelnden Globe Arena.