Die Stimme des ESC - Fragen an Peter Urban
Er ist die Stimme des ESC - Peter Urban kennt den Eurovision Song Contest wie wohl kaum ein anderer. Der Journalist und Moderator kommentiert bereits seit dem ESC 1997 in Dublin den größten Musikwettbewerb der Welt.
Unzählige Stars hat er schon getroffen und interviewt. Jetzt beantwortet er selbst ein paar Fragen und plaudert aus dem Nähkästchen.
Was verbindest Du mit dem ESC?
Ich liebe am ESC die Spannung, den Wettbewerb, das Drama, die Überraschungen, Vielfalt und Toleranz, das Verständnis vieler Nationen untereinander, die gemeinsame Erfahrung von Spaß, Emotionen, Frust oder Freude, das Zusammentreffen mit den befreundeten Kommentatoren und die gemeinsame Zeit mit unserem Team.
Warum ist der ESC für Europa wichtig?
Ursprünglich 1956 als völkerverbindende Maßnahme gegründet, damit sich die früher verfeindeten Nationen Europas auch auf dem Gebiet der musikalischen Unterhaltung näher kamen, wurde der ESC oder Grand Prix zum größten Fernsehmusikereignis der Welt, mit über 200 Millionen Zuschauern in über vierzig Ländern, und er kann auch in politisch schwierigen Zeiten immer noch ein wunderbares Beispiel für internationale Verständigung sein, bei Künstlern, Funktionären, Fans und exemplarisch auch unter meinen Kollegen, den Kommentatoren. Das harmonische Miteinander ist kein Klischee, der ESC steht für Offenheit, Toleranz, Verständnis und gegenseitigen Respekt.
Was war dein bisher größtes Missgeschick beim ESC?
Als ich wegen einer abgestürzten Tonleitung einen überflüssigen Vergleich mit Kasachstan live auf Sendung gesagt habe. (Anmerkung der Redaktion: Im Jahr 2011 in Düsseldorf - "Nein, wir senden nicht aus Kasachstan!")
Dein schlimmster Versprecher beim ESC?
Das war 2014 in Kopenhagen. Die Organisatoren zündeten lustigerweise vor den Fenstern unserer Kabinen ein Feuerwerk. Ich dachte, es explodiert eine Bombe und schimpfte und fluchte wie ein Rohrspatz.
Welche Kommmentatorenkabine war bislang die schlimmste und warum?
Auch in Kopenhagen im Jahr 2014: Man musste 15 Meter über zwölf Treppen hoch - und dann war es noch wackelig, wenn die Musik laut wurde.
Was war dein erstes Album in der Jugend?
Die Beatles: "Help!"
Dein allererster Konzertbesuch?
Die Beatles im Jahr 1966 in Essen.
Welches war dein persönlich wichtigstes Interview mit einem Künstler?
Das waren viele: Joni Mitchell, Keith Richards, Bonnie Raitt, Harry Belafonte, Eric Clapton und andere.
Mit wem würdest du gerne einen Tag verbringen?
In Ruhe mit meiner Familie.
Was wolltest du schon immer machen, hast es aber bislang nicht geschafft?
Alle Zeitungen lesen, alle Platten, CDs, Tapes sichten und ordnen - und wieder einmal Ski fahren.
Was waren Deine Studienfächer?
Anglistik und Geschichte.
Wie bist du damals zum NDR gekommen?
Weil ich einem Redakteur einen Brief geschrieben hatte, der auch antwortete. Dann fing ich als Student beim NDR an, für Fernsehen und Radio zu arbeiten.
Dein Lieblingsessen?
Ente.
Dein liebstes Urlaubsland?
Italien.
Und die Lieblingsstadt?
Hamburg.
Was sind deine liebsten Freizeitbeschäftigungen?
Jedes Fußballspiel im TV schauen - Hauptsache, es ist gut und spannend! Im Winter erweitert sich das um Skirennen. Außerdem spiele ich gerne (aber zu wenig) Klavier.