Alice Tumler: Das Sprachtalent
Sie spricht fünf Sprachen und ist in Frankreich und Österreich aufgewachsen: Alice Tumler moderiert derzeit das Livemusikformat "ARTE Lounge", die Reisesendung "Thalassa" auf France 3 und die Castingshow "Die große Chance" im ORF. Für den österreichischen Rundfunk steht die Tochter einer Französin und eines Österreichers mit slowenisch-italienischen Wurzeln nun auch auf der Bühne des ESC, dem weltweit größten Musikevent.
Karriere in Frankreich
"Der Song Contest ist das Highlight einer mehrsprachigen Moderation", sagt Tumler. "Ich bin sicher, dass ich jede Minute davon genießen kann." Erfahrung auf dem Gebiet hat sie bereits: Für Arte moderiert sie Livesendungen auf Englisch und Französisch und 2004 führte sie 700 Millionen Zuschauer auf CNN durch den "KORA All African Music Award", einem der größten panafrikanischen Musikevents.
Im selben Jahr startete die Wahlfranzösin ihre Karriere als TV-Moderatorin beim französischen Musiksender Trace TV. Der deutsch-französische Rundfunk Arte wurde auf sie aufmerksam und ließ sie drei Jahre lang die dreisprachige Musiksendung "One Shot Not" moderieren. Aber nicht nur Livemusiksendungen hatten es ihr angetan. Bei dem Sender France 3 verwirklicht sie seit 2010 ihren Traum von einem eigenen Reisemagazin.
Die Tochter änderte alles
Dann trat jemand in ihr Leben, für den sie einige Reisesendungen absagen musste: ihre Tochter Tia. "Sie hat alles verändert. Schon alleine der Lebensrhythmus ist ein ganz anderer, denn Tia ist überall dabei. Aber man lernt dadurch, viel selektiver bei der Auswahl seiner Projekte zu sein", erzählt die 35-Jährige. Der Nachwuchs war für die gebürtige Innsbruckerin der Grund, mehr Aufträge in ihrer zweiten Heimat Österreich anzunehmen. "Jetzt mit meiner Tochter war es mir wichtig, dass sie den Bezug zu Österreich hat - und nicht verliert. Auch wenn wir hier nicht leben." Noch wohnt Alice Tumler mit ihrer Familie in Lyon, aber das könnte sich bald ändern: "Wir würden uns gerne etwas zwischen Frankreich und Österreich aufbauen. Denn ich habe hier Freunde und mag auch die Küche und die Mentalität hier sehr. Außerdem leben meine Eltern in der Wachau."
"Ich will kein Star sein"
In Österreich führte sie 2014 bei der Charity-Gala "Life Ball" durch den Abend und moderierte die Eröffnung der Wiener Festwoche am Rathausplatz. Und auch in einer österreichischen TV-Sendung, war sie 2013 und 2014 zu sehen. Für den ORF moderierte sie die Liveshow "Die große Chance" - die österreichische Antwort auf "Das Supertalent". Es stellte sich heraus, dass auch die erfahrene Moderatorin noch etwas lernen konnte. Jede einzelne Sendung sah sich Alice Tumler nach der Ausstrahlung an und bekam dabei angeblich furchtbare Kopfschmerzen. Man muss sich schlecht finden, um sich verbessern zu können, sagt Tumler. "Ich war anfänglich zu wenig spontan, habe zu wenig flexibel auf die Antworten der Kandidaten reagiert. Aber ich denke, dass ich besser geworden bin."
Bei den ESC-Shows kann also nichts mehr schief gehen. Die anschließende Bekanntheit könnte für Alice Tumler jedoch zur Herausforderung werden. Dem österreichischen Magazin Kurier verriet sie: "Ich bin nicht im Fernsehen, um berühmt zu sein, sondern weil ich gerne moderiere und reise. Ich will kein Star sein." Tja, spätestens nach dem 23. Mai wird sie sich wohl daran gewöhnen müssen, auf der Straße erkannt zu werden.