Ältester ESC-Kandidat Emil Ramsauer gestorben
Der damals 95-jährige Emil Ramsauer ist beim Eurovision Song Contest 2013 für die Schweiz angetreten und bis heute der älteste ESC-Kandidat. Nun ist er im Alter von 103 Jahren verstorben.
Es ist wahrscheinlich ein Rekord für die Ewigkeit. Im Jahr 2013 schickte die Schweiz eine Band zum ESC, die aus Mitgliedern der Heilsarmee bestand. Zu dem Sextett gehörte am Kontrabass auch Emil Ramsauer, der am 28. Februar 1918 geboren wurde. Bereits im Alter von zehn Jahren entschloss er sich, der Heilsarmee als Musiker beizutreten. Bis zu seinem Tod Anfang Dezember 2021 war er Teil von ihr.
Ramsauer war begeisterter Musiker in der Heilsarmee
Der gelernte Buchdrucker Ramsauer war zweimal verheiratet und hinterlässt vier Kinder. Noch mit über 100 Jahren spielte er das Baritonhorn bei Auftritten. Zuletzt lebte der 103-Jährige in einem Alten- und Pflegeheim. Bei seiner Trauerfeier auf einem Friedhof in Thun südlich von Bern traten natürlich auch Musiker der Heilsarmee auf, berichtet das "Thuner Tagblatt".
Die Heilsarmee verpasste ESC-Finaleinzug
Beim ESC 2013 konnte die Schweiz nicht ins Finale einziehen. Ramsauer erreichte mit seiner Gruppe und dem Song "You And Me" einen 13. Platz im Halbfinale. Die höchste Wertung - zehn Punkte - kamen aus Frankreich. Sogar die Teilnahme am Song Contest war kurze Zeit fraglich. Denn nach dem Sieg im Schweizer Vorentscheid meldete die Europäische Rundfunkunion (EBU) Zweifel an der Gruppe an. Der Name "Heilsarmee" und die Banduniformen waren ihr zu religiös - und damit ein Regelverstoß. Die Schweiz ging auf einen Kompromiss ein. Die Uniformen verschwanden - der Name wurde geändert zu "Takasa" (Suaheli für "reinigen"). Die Performance in Malmö schließlich bezeichnete Ramsauer als Auftritt seines Lebens.