Russland gewinnt mit Dima Bilan den ESC 2008
Streng genommen hatte die Kandidatin Morena aus Malta den perfekten Song für den Eurovision Song Contest 2008 in Belgrad. Der Titel ihres Beitrags: "Vodka". Denn aus dem Contest 2008 ging der Russe Dima Bilan mit seinem Lied "Believe" als Sieger hervor - und mit Wodka stieß er auf der Aftershow-Party darauf an. Morena dagegen konnte sich nicht für das Finale qualifizieren, sie scheiterte im zweiten der beiden Halbfinals.
Besser lief es für Bilan: Nach dem zweiten Platz 2006 holte er 2008 endlich den ersehnten ersten russischen ESC-Sieg. In einem legeren weißen Outfit stand er auf der Bühne - zusammen mit dem ungarischen Stargeiger Edvin Marton und dem russischen Eiskunstlauf-Olympiasieger Jewgeni Pluschenko. Auf einer Kunsteisbahn drehte er seine Pirouetten, während Bilan sich zum Sieg sang. Einen rundum gelungenen - für manchen Geschmack schon fast übertrieben perfekten - Auftritt legte der russische Superstar hin und übernahm schnell und deutlich die Führung in der anschließenden Abstimmung der Zuschauer.
Zwölf Punkte aus Bulgarien
Weniger gut lief es für die deutschen Teilnehmer, die No Angels. Sie landeten abgeschlagen auf dem 23. und damit drittletzten Platz. Wenige Tage vor dem Finale gab es Probleme: Jessica erkrankte in Belgrad an einer Virus-Infektion, erholte sich aber glücklicherweise schnell davon, sodass sie am Finalabend mit auf der Bühne stand.
Neben zwei Punkten aus der Schweiz erhielt Deutschland aus Bulgarien Punkte - immerhin gleich zwölf Stück. No-Angels-Sängerin Lucy stammt von dort und sitzt in der Jury einer bulgarischen Castingshow.
Guter Start für Debütant Aserbaidschan
Die deutschen Televoter sahen in diesem Jahr Griechenland ganz oben. Zwölf Punkte gingen an Kalomira, die mit ihrem Song "Secret Combination" auf Platz drei landete. Auf den zweiten Platz kam, wie schon im Vorjahr, der ukrainische Beitrag. Statt schrillem Outfit und Sprachenmix, wie ihn 2007 Verka Serduchka präsentierte, ging die Ukraine mit Ani Lorak an den Start: Ein sexy Outfit, gut gemachter Disco-Pop und eine Bühnenshow mit Windmaschine und Pyrotechnik überzeugten die europäischen Voter.
Erfolgreich schnitt auch ESC-Debütant Aserbaidschan ab. Mit einer Engel-Teufel-Show holten Elnur und Samir den achten Platz. Weniger gut lief es für den zweiten Grand Prix Debütanten des Jahres. San Marinos Kandidat Mi Odio flogen im ersten Halbfinale raus. Magere fünf Punkte bekam die Band: der letzte Platz. Überraschend war für manche auch das Ergebnis von Charlotte Perrelli. Die Schwedin, die 1999 den Grand Prix gewann, konnte sich nur dank der in diesem Jahr neu eingeführten Backup-Jury für das Finale qualifizieren. Die Zuschauer sahen sie im Semifinale auf dem zwölften Platz, das hätte das Aus für die stimmgewaltige Schönheit bedeutet. Die Jury hob sie ins Finale, doch auch dort konnte sie nicht überzeugen. Mit ihrem Glitzeroutfit - sowohl Kleid als auch Mikro blinkten und blitzten vor lauter Strass - landete sie auf dem 18. Platz.
Freuen konnte sich dagegen Portugal. Seit der Einführung der Halbfinals 2004 qualifizierte sich das südeuropäische Land nicht mehr für das Finale. 2008 schickten die Portugiesen Vânia Fernandes mit einer kraftvollen Ballade in den Wettbewerb. Ohne Probleme sicherte sie sich einen Platz in der Endrunde, dort holte sie einen respektablen 13. Platz. Den ersten Preis für die originellste Bühnenshow verdiente sich Bosnien-Herzegowina. Beim nationalen Vorentscheid hatte Sänger und Comedian Laka noch einen Hahn mit auf die Bühne gebracht, in Belgrad tauchte er aus einem Wäschekorb auf, daneben standen vier strickende Bräute. Kleinkunst und Kabaret vom Balkan.