1984: Eurovision Song Contest in Luxemburg
Für die deutsche Vertreterin Mary Roos war 1984 ein privates Katastrophenjahr. Ihr Mann Werner Böhm bekam mit einer anderen Frau ein Kind. Das wirkte sich auch auf ihren Auftritt beim Eurovision Song Contest in Luxemburg aus. "Dauernd diese Angst, ihn und uns zu verlieren. 'Aufrecht geh'n': Da waren Text und mein Leben total eins," erzählte sie rückblickend. "So autobiografisch war es, dass ich es kaum singen konnte. Total nackt, mit blanker Haut: Das war ein Albtraum."
Trotz aller Vorschusslorbeeren landete sie so bei ihrer zweiten Teilnahme am ESC nur auf dem 13. Platz. Für Schweden gewannen Herrey’s, drei aus den USA eingeflogene Brüder, mit dem Titel "Diggi-Loo Diggi-Ley". In der nationalen Ausscheidung hatten sich die drei Mormonen mit den goldenen Stiefeletten nur knapp gegen die Konkurrenz durchsetzen können.
Geboten wurden aber auch einige andere bemerkenswerte Balladen. Hierzu zählen beispielsweise die Beiträge von Maria Guinot aus Portugal (“Silencio et tanta gente“), der Italiener Alice und Franco Battisto ("Treni di Tozeur") und der Niederländerin Maribelle. Ihr leises "Ik hou van jou" trug sie trotz des eigentlich fröhlichen Sujets - das Schwören der ewigen Liebe - mit einer melancholischen Stimme und in einem Petticoat mit riesiger Schleife um die Taille vor. Es reichte aber nur für den mit Mary Roos geteilten 13. Platz.