Stand: 15.04.2015 11:41 Uhr

1956: Deutscher Vorentscheid im Kölner Funkhaus

Freddy Quinn, 1. Teilnehmer für Deutschland beim ersten Grand Prix d'Eurovision. (Agenturbild von 1952) © picture-alliance / KPA Archival Collection
Zwei deutsche Teilnehmer, zwei musikalische Welten: Freddy Quinn versuchte es mit Rock 'n' Roll.

Als die Idee des Grand Prix Eurovision 1955 geboren wurde, hegten die Veranstalter vor allem einen Wunsch: Der Gesangswettbewerb sollte das Medium Fernsehen bekannter machen. Gerade einmal zwei Prozent aller Deutschen besaßen zu dieser Zeit ein Fernsehgerät.

Ob ein deutscher Vorentscheid zum Premieren-Contest überhaupt stattfand, ist ungewiss. Zwar kündigten Programmzeitschriften für den 1. Mai 1956 eine Gesangsshow aus dem großen Sendesaal des Kölner Funkhauses an, mit zwölf bekannten Stars dieser Zeit wie Margot Hielscher, Margot Eskens, Friedel Hensch und die Cyprys und Gerhard Wendland. Doch keiner der Künstler mag sich an eine solche Veranstaltung erinnern.

Großer Star und Eintagsfliege

Walter Andreas Schwarz trat im ersten Grand Prix 1956 für Deutschland an
Walter Andreas Schwarz startete mit einem klassischen Chanson.

Fest steht dagegen, dass Freddy Quinn und Walter Andreas Schwarz als erste Vertreter Deutschlands zum Grand Prix de la Chanson nach Lugano reisten. Unterschiedlicher hätten die beiden Beiträge nicht sein können. Freddy Quinns flottes "So geht das jede Nacht" war rock'n'roll-lastig, Walter Andreas Schwarz "Im Wartesaal zum großen Glück" dagegen kam ganz in alter Chanson-Tradition daher. Auch wenn das Lied von Walter Andreas Schwarz besser zum Grand Prix passte, nach der Show in Lugano verschwand der Künstler wieder in der Versenkung. Freddy Quinn dagegen hatte fast gleichzeitig mit "Heimweh" seinen ersten großen Hit.

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 24.05.1956 | 21:00 Uhr

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