ESC-Eröffnungsfeier: Scharenweise High Heels
Es ist inzwischen Tradition beim Eurovision Song Contest: Der Einlauf der Stars über einen roten Teppich - als glamouröse Geste zum Auftakt, ehe es ernsthaft in die Halbfinale und das Grand Final geht. Allen voran für die Künstler, aber auch für Fans und Journalisten sind das schöne Momente der Wertschätzung, ehe es hart zur Sache geht. Vor der offiziellen Eröffnung des ESC in Kiew war es nun so weit und alle Künstler beschritten den - mit stolzen 265 Metern schier unendlich wirkenden - roten Teppich.
Push-ups und tiefe Ausschnitte
Die modischen Trends des Jahres sind schnell auf den Punkt gebracht: Keine einzige Frau unter den Künstlerinnen kam ohne hohe Schuhe. Eine gefühlte Rate von fünfzig Prozent bevorzugte Kleidung, die entweder durchsichtig oder bauschig wahrzunehmen war, es war viel Chiffon und Tüll auf dem Red Carpet zu beobachten. Ein gutes Drittel probierte es mit tiefen Dekolletés und Push-up-Effekten. Die Frisuren deuteten allesamt auf viel Fönarbeit hin, sehr viele Frauen trugen ihre Haare lockig.
Die Männer hingegen kamen in größter Diversität: Einige Bartträger waren zu sehen. Auffällig war, dass die Frauen mit größter Grazie über den roten Teppich stöckelten, manche auch zu schreiten wussten. Die Männer hingegen, hier besonders der Israeli Imri, schlenderten wie beiläufig und bewusst cool über die Flaniermeile der Stars dieses ESC.
Levina kam im knappen Rock mit Federbausch
Levinas Kleid war farblich sehr dezent gehalten und so gesehen ihrem Bühnenlook für ihren Auftritt mit "Perfect Life" nicht unähnlich. Dafür besteht es aber aus einem äußerst knappen Minirock mit Federbesatz. Damit war die deutsche Teilnehmerin sehr stylish gekleidet - anders als die meisten anderen.
Keine queeren Looks
Der ESC war stets eine Arena für queere Looks - diese fehlten in diesem Jahr gänzlich. Frauen sahen wie Frauen aus, Männer wie Männer: Von Zwischenstufen, von Androgynem kann nichts überliefert werden.
Davon abgesehen, dass das Laufen über den roten Teppich für Künstler und alle anderen immer schön, weil festlich zum Auftakt ist - zumal am Anfang eben immer noch alle gleich punktlos sind - war dieser Programmpunkt der Eurovisions-Festtage eher wenig erfrischend: Ein bisschen mehr Tempo hätte dem Ganzen in gewisser Weise gut getan. Beim ESC darf ja auch kein Lied länger als drei Minuten dauern.