Auf ein Wiedersehen in Wien
Ein rumänischer Klavierlehrer, ein abgeschlossenes BWL-Studium und eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg - dass diesen Stationen seines Lebens jetzt auch noch "Popstar" hinzugefügt werden kann, hätte sich Mark Forster nicht träumen lassen. Doch seit der Veröffentlichung der Single "Einer dieser Steine" von Sido featuring Mark Forster 2013, auf der Forster mit sanfter Stimme den Refrain beisteuert, läuft es richtig gut für ihn. Der Song schafft es bis auf Platz 4 der deutschen Singlecharts. Im Folgejahr nimmt das Duo einen Rollentausch vor und tritt mit "Au Revoir" als Mark Forster featuring Sido an. Das Lied steigt mit Platz 2 sogar noch höher in den Hitparaden. An beiden Songs sind beide Künstler auch als Texter und Komponisten beteiligt.
"Au Revoir" wird WM-Hymne
Zur Fußball-WM 2014 folgen dann zwei "Au Revoir"-Versionen, deren Texte speziell auf die Spiele in Brasilien zugeschnitten sind - ein voller Erfolg bei den Deutschen im WM-Fieber. Alles in allem verkauft sich "Au Revoir" über 600.000 Mal, erhält Doppel-Platin und wird zweifach für den Echo nominiert. Der Stein ist ins Rollen gebracht. Auch Forsters Nachfolgesingle, das Liebeslied "Flash mich", wird zum Hit. 2015 gehört er zur deutschen Jury beim Eurovision Song Contest in Wien. Das überrascht nicht, schließlich hat er die ESC-Gemeinde schon mit Gastauftritten beim Clubkonzert und deutschen Vorentscheid "geflasht" und gehört in diesem Jahr fast schon genauso zum Contest wie Barbara Schöneberger.
"Studienabbrecher hört sich einfach cooler an"
Der Aufstieg des 1984 geborenen Marek Cwiertnia zum gefeierten Popstar Mark Forster nimmt einige Zeit in Anspruch. Als Sohn einer Polin und eines Deutschen wächst der kleine "Buuh" in der idyllischen Gemeinde Winnweiler in der Pfalz auf. Er hat Klavierunterricht bei einem Rumänen und schreibt bald auch eigene Stücke. Nach dem Abitur schlägt das musikalische Talent zunächst eine solide Laufbahn ein und studiert Jura. Nach kurzer Zeit bricht Marek ab, schwenkt auf BWL um und zieht das Studium bis zum Ende durch. Dass der heutige Star ein studierter Mann ist, verheimlicht er lange der Öffentlichkeit. In Interviews spricht nur von seinem Jura-Intermezzo. Studienabbrecher höre sich einfach cooler an, meint er.
Von der Provinz in die Hauptstadt
Die Wirtschaftslaufbahn kann Marek nicht locken. Ein Findungstrip auf dem Jakobsweg bestärkt ihn darin, es hauptberuflich mit der Musik zu versuchen. Mittlerweile hat er die beschauliche Heimat gegen die deutsche Hauptstadt eingetauscht - eine Entscheidung, die ihm Glück bringt. Der Neuberliner schlägt sich als Komponist für Jingles durch und landet bald als "polnischer Pianist" und Sidekick von Witzbold Kurt Krömer in der ARD-Sendung "Krömer - Die internationale Show". Von 2007 bis 2010 blödelt er an der Seite des TV-Gastgebers, bis er 2010 einen eigenen Plattenvertrag bekommt und sich Mark Forster nennt. Die Singleauskopplung "Auf dem Weg" von seiner ersten Platte "Karton" wird 2012 ein Radiohit auf Forsters Heimatsender SWR 3 und bringt ihm erste Fernsehauftritte ein. Der große Durchbruch kommt dann mit "Einer dieser Steine" von Sido featuring Mark Forster.
Mehrfaches Jurymitglied
2015 scheint für den Shootingstar nicht nur das nächste Jahr musikalischer Erfolge zu werden, es bringt auch ganz neue Herausforderungen mit sich. Der Wahlberliner sitzt in der Jury der Castingshow "The Voice Kids" an der Seite von Lena Meyer-Landrut und dem Revolverheld-Frontmann Johannes Strate. Letzteren wird er in der ESC-Jury wiedertreffen. Der frischgebackene Echogewinner gehört genauso wie Forster zum erlauchten Kreis der fünf Juroren 2015.