Zypern: Christos Mylordos
Den ganz großen Wurf hat Zypern bei 28 Teilnahmen am Eurovision Song Contest nicht landen können. Andererseits sind neun Top-Ten-Platzierungen, darunter drei Mal Rang fünf, eine tolle Bilanz. Als erfolgreichste Vertreterin dürfte die in Zypern geborene und in Griechenland lebende Sängerin Anna Vissi (Jahrgang 1957) gelten. Gleich drei Mal hat sie ihr Glück für Griechenland und Zypern beim Grand-Prix-Finale versucht - und schnitt am besten als Vertreterin Zyperns auf Rang fünf mit ihrem selbst komponierten Beitrag "Mono i agapi" (Nur Liebe) ab.
Der nationale Sender CyBC hat 2011 keine großen Wagnisse eingehen wollen und sich bereits im September 2010 entschlossen, den Gewinner der nationalen TV-Castingshow "Performance" nach Düsseldorf zu schicken. Diese Aufgabe kam nun dem am 30. April 1991 in Nikosia geborenen Sänger Christos Mylordos zu. Sein Song: die Herz-Schmerz-Ballade "San Aggelos S’Agapisa".
Song aus Nikosia
Der Künstler Mylordos hat als Teenager am Konservatorium Musikunterricht in den Disziplinen Klavier, Gitarre und Gesang erhalten und seinen Abschluss an der Rock School of Musik in Nikosia gemacht. Der an Informatik interessierte Sänger entspannt sich gerne beim Schwimmen und beim Tennis. Er arbeitet zwar erst seit zwei Jahren als Musikprofi, für seine traurige Ethno-Ballade "San Aggelos S’Agapisa" stärkt ihm jedoch ein Team eurovisionserfahrener Künstler den Rücken.
Eurovisionserfahrenes Komponistenteam
Der 18-jährige Andreas Anastasiou, der Zyperns ESC-Beitrag für 2011 komponiert hat, kennt sich - trotz seiner jungen Jahre - bis ins kleinste Detail mit dem Grand Prix aus und betreibt sogar eine eigene Fanwebsite. Er hat vergangenes Jahr den Song "For A Dance" für Moldau gestellt, der Beitrag erhielt aber nicht das Ticket nach Oslo. Der 1992 in Larnaca geborene Künstler stammt aus einer musikalischen Familie und kam so früh mit Musiktheorie in Kontakt. Wie Mylordos spielt auch Anastasiou Klavier und schreibt darüber hinaus Songtexte.
Den griechischen Text für die Ballade "San Aggelos S"Agapisa", in der ein Verlassener die verlorene Liebe beweint, lieferte der aus Nikosia stammende Michalis Antoniou. Mit Jahrgang 1977 ist er der älteste des zyprischen Teams für Düsseldorf. Der Eurovision ist der Hochschulabsolvent der Belarussian State University kein Unbekannter: 2009 reichte der Komponist einen Song beim zyprischen Vorentscheid ein, der allerdings auf dem letzten Platz landete. Besser erging es seinem für Litauen geschriebenen Beitrag "What's Happened To Your Love". Die Litauer Linas und Simona trugen den Song 2004 in Istanbul immerhin im Halbfinale vor, schieden danach jedoch aus dem Wettbewerb.
Das gleiche Schicksal ereilte Mylordos im zweiten Halbfinale in Düsseldorf - seine opulente Show im Stile der "Fura dels Baus" konnte über gesangliche Schwächen nicht hinwegtäuschen. Er schied im Halbfinale aus.