Weißrussland: Ruslan Alehno
Seit Weißrussland 2003 zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest angetreten ist, zählt das Land zu den großen Abräumern - allerdings bei der Junioren-Meisterschaft: Ksenia Sitnik und Alexey Zhigalkovich holten ihre Siege 2005 und 2007 beim Junior Eurovision Song Contest. Und auch Andrei Kunets war bei seinem zweiten Platz 2006 gerade Mal zehn Jahre alt und trat bei den Junioren an. Die Bilanz beim echten Grand Prix sieht dagegen für Weißrussland weniger erfreulich aus. In bisher vier Anläufen seit 2004 war der sechste Rang von Dimitry Koldun im vergangenen Jahr die mit Abstand beste Platzierung. In Belgrad versuchte Ruslan Alehno nun im zweiten Halbfinale sein Glück.
Erfahren in Musikwettbewerben
Der 26-jährige Sänger setzte sich am 21. Januar bei der Endrunde des weißrussischen Vorentscheids Eurofest mit seinem englischen Popsong "Hasta La Vista" gegen drei Mitbewerber durch. Während die Zuschauer beim Semifinale im Dezember noch ein Wörtchen mitreden durften, lag die Bewertung der vier Finalisten im Sportpalast von Minsk ganz in den Händen einer Expertenjury. Für Ruslan Alechno kein Grund nervös zu werden, denn der spätere Sieger hatte vor seinem Auftritt bereits jede Menge Erfahrung mit Musterungen. Der Absolvent einer Musikschule und gelernte Übersetzer begann seine musikalischen Karriere in der Armee. Nach seiner Einberufung gehörte er vier Jahre dem Tanz- und Gesangsensemble der weißrussischen Streitkräfte an.
Etwas martialisch kommt dann auch der erste Musikwettbewerbs daher, an dem Ruslan Alehno 2001 teilnahm: das Grandprix-Festival für kriegspatriotische Lieder in Russland. Es folgten Ausflüge zu Schlager- und Volksmusikfestivals, aber seinen bislang größten Erfolg feierte Alehno als Popstar. 2004 gewann er das Finale der russischen Casting-Show "Narodniy Artist". Und mit seinem Titel "Hasta La Vista" schien der Sänger in Belgrad ein Wiedersehen mit der obersten Stufe des Siegertreppchens fest eingeplant zu haben. Doch dazu kam es nicht. Statt "Hasta la Vista" hieß es nach dem Halbfinale: Adiós Belgrad.