Sendedatum: 12.03.2005 20:15 Uhr

Villaine

Zwei scheinbar unspektakuläre Ereignisse veränderten 1999 das Leben des jungen Mädchens Vera Viehöfer aus Jülich: Die damals 21-Jährige wurde Studentin der Kommunikationswissenschaften und - für die Geschichte des Eurovision Song Contests viel wichtiger - sie kaufte sich eine Gitarre. Die ersten Akkorde klangen vielversprechend. Nicht umsonst hatte Vera während ihrer Schulzeit am Jülicher Mädchengymnasium Cello spielen gelernt und im Schulchor gesungen.

Vier Jahre später stand Vera Viehöfer zum ersten Mal auf einer großen Bühne. Im Kölner Gloria Theater sang sie im Showprogramm des Comedy Battles zugunsten der Unesco. Aus dem Jülicher Mädchen war über Nacht mit Hilfe von Wörterbüchern die Künstlerin "Villaine" geworden: Ihr neuer Name ist eine Mischung aus dem englischen Wort "villain" (Schurke, Schuft) und dem französischen "vilaine" (unartig, garstig).

Traumhafter Erfolg

Die Sängerin mit dem pinkfarbenen Irokesen-Haarschnitt, die mit ihrer Lebensgefährtin Britta-Marie zusammenlebt, taugt aber nur auf den ersten Blick als wohlkalkulierter Bürgerschreck: "Als ich mir vor drei bis vier Jahren die Gitarre gekauft habe, dachte ich nicht im Traum daran, dass ich eines Tages meine erste CD auf den Markt bringe. Meine Musik war immer für mich und meine Freunde bestimmt", wundert sich die 27-Jährige über ihre eigene Karriere.

Längst ist Villaine über Auftritte im Freundeskreis hinausgewachsen. 2004 verbrachte die Sängerin mehr Zeit auf der Bühne als im Hörsaal oder am Schreibtisch der eigenen kleinen PR-Agentur. Den Besuchern des "Christopher Street Days" in Köln und Kiel, des Kölner "Come Together Cups" oder des "Fantasyprides" in Brühl gefiel es.

Beim ESC-Vorentscheid entschied sich Villaine mit ihrem Titel "Adrenalin" für einen sehr persönlichen Song. " Ich wollte einen Text über Gefühle schreiben, vor allem über Gefühle zu einer Frau. Der Text soll widerspiegeln, wie sich der Wechsel in meinem Leben angefühlt hat. Ich war früher auch mit Männern zusammen, was langfristig nicht das Richtige für mich war. Ich wollte diese Gefühle beschreiben, wenn sich im Leben viel verändert und man sich neu definiert. Dieses Gefühl ist wie Adrenalin", erklärte die Sängerin im Interview mit eurovision.de.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 12.03.2005 | 20:15 Uhr