Ukraine: Ani Lorak
Die Fußstapfen, die Verka Serduchka mit ihren oder seinen glitzernden Plateau-Schuhen bei der Endrunde in Helsinki hinterlassen hat, waren nicht gerade klein. Aber in der Ukraine gibt es viele Talente. Eines davon ist Karolina Myroslawiwna Kujek, in ihrer Heimat besser bekannt als Ani Lorak. Ihren Künstlernamen trägt die 29-Jährige, seit sie 1995 an einem Musikwettbewerb eines russischen TV-Senders teilnahm. Eine ihrer Konkurrentinnen trug ebenfalls den Namen Karolina, also drehte Karolina kurzerhand ihren Vornamen um und Ani Lorak war geboren. Zu diesem Zeitpunkt war die Ukrainerin schon drei Jahre im Geschäft. Ihren ersten Plattenvertrag hatte sie mit 14 Jahren unterzeichnet.
Sängerin, Schauspielerin und Synchronsprecherin
Aber was macht eine Künstlerin, die zehn Alben veröffentlicht hat - vier davon vergoldet, bei unzähligen Festivals zur Siegerin gekürt und mehrfach zur ukrainischen Sängerin des Jahres gewählt wurde? Sie sucht neue Herausforderungen: Ani Lorak versuchte sich als Schauspielerin in dem Musicalfilm "Hochzeit des Figaro" und in ihrer eigenen Biografie. Für die Animationsfilme "Karlsson vom Dach" und "Leiutajateküla Lotte" lieh sie mehreren Charakteren ihre Stimme. Dann begeisterte sich die Ukrainerin für Bücher und arbeitete mit an Veröffentlichungen wie "Wie werde ich eine Prinzessin in sieben Tagen" oder "Wie werde ich ein Star in sieben Tagen". Damit aber nicht genug: In Kiew besitzt die Künstlerin ein eigenes Restaurant und sie engagiert sich außerdem als UN-Botschafterin im Kampf gegen Aids.
Der dritte Versuch
Aber ihre wahre Leidenschaft bleibt die Musik und beim Eurovision Song Contest hatte Ani Lorak noch eine Rechnung offen. 2004 musste sie sich in einer internen Auswahl der späteren Siegerin Ruslana geschlagen geben. Beim Vorentscheid 2005 verhinderten Greenjolly, die nur mit einer Wildcard ins Finale gekommen waren, Loraks sicher geglaubten Sieg. In Belgrad durfte die Sängerin nun endlich ihr Land vertreten. Die Nominierung verdankte sie dem ukrainische Fernsehen, ihren Song wählten die Zuschauer. Sie entschieden sich für den englischen Popsong "Shady Lady". Die Komposition stammt von Philip Kirkorov und der Text von Karen Kavaleryan. Das Duo schrieb im Jahr zuvor für Dimitry Koldun "Work Your Magic" auf den Leib und verhalf somit Weißrussland zu einem sechsten Rang. Ani Lorak begeisterte mit einer spektakulären Bühnenshow: Tänzer im gläsernen Käfig bemühten sich um die Gunst der schönen Ukrainerin, die die geheimnisvolle "Shady Lady" perfekt choreografiert verkörperte. Der Einsatz lohnte sich: Die Sängerin wiederholte den zweiten Platz aus dem Jahr 2007.