Tschechische Republik: Kabát
Die Tschechische Republik hatte 2006 beim Finale in Athen - ein Jahr vor ihrer Premiere beim Eurovison Song Contest - offenbar ganz genau hingeschaut, wie man den Wettbewerb gewinnt. Kein anderer Act der Endrunde in Helsinki bewegte sich musikalisch so eindeutig im Fahrwasser von Lordi wie die tschechischen Hardrocker von Kabát. Die Gruppe trat am 10. März beim "Eurosong 2007" als letzter Act an und rollte das neunköpfige Teilnehmerfeld von hinten auf. Den Triumph der Monsterrocker im Hinterkopf stimmten die Zuschauer mit überwältigender Mehrheit für den Rocksong über eine "kleine Lady" - auf Tschechisch "Malá dáma".
Hardrock ohne Horrormasken
In der aktuellen Formation spielen Milan Špalek (Bass), Tomáš Krulich (Gitarre), Radek Hurèik (Schlagzeug), Josef Vojtek (Gesang) und Ota Váòa (Gitarre) bereits seit 1990 zusammen. Die eigentliche Geburtsstunde der Band war 1983 in der tschechischen Kleinstadt Teplice. Spätestens nach dem Erfolgsalbum "Suma Sumárum" von 2002 gehören Kabát in der Tschechischen Republik zu den festen Größen der Musikszene.
Das treibende Schlagzeug , der schnörkellose Bass und die satte Rhythmusgitarre treiben den Song "Malá dáma" flott voran und dank der kehligen Stimme von Frontmann Josef Vojtek, können die Jungs von Kabát auch ohne Horrormasken bei Freunden des Rockgenres einen Gänsehauteffekt erzeugen - nur leider schalteten diese beim Halbfinale den Fernseher nicht ein. Die Jungs von Kabát hatten im Gegensatz zu Lordi schlicht vergessen, im Vorfeld des Contest eine gut geölte PR-Maschine anzuschmeißen. Die Hardrockgemeinde blieb 2007 dem Grand Prix fern und die Tschechen stürzten bei der Premiere ihres Landes komplett ab: Letzter Platz im Halbfinale und nur Estland konnte sich zu einem Pünktchen durchringen.