Texas Lightning: Mit Countrymusik nach Athen
"Ich möcht so gern Dave Dudley hörn, Hank Snow und Charly Pride..." - seit Truck Stop ist es eine anerkannte Tatsache, dass gute Country-Musik nicht zwangsläufig aus Nashville/Tennesee kommt, sondern auch im hohen Norden der Republik ihre Berechtigung hat. Beim deutschen Vorentscheid für das ESC-Finale 2006 hatte die Gruppe Texas Lightning dafür erneut den Beweis angetreten.
Das Personal der Hamburger Gruppe wartet mit zwei prominenten Gesichtern auf: Am Schlagzeug sitzt Olli Dittrich und gibt den Takt vor für Jon Flemming Olsen, der mit der Gitarre bewaffnet am Gesangsmikrofon steht. Zusammen tritt das Duo in der preisgekrönten WDR-Comedy-Serie "Dittsche - das wirklich wahre Leben" auf; 2004 gab es den Deutschen Fernsehpreis und 2005 den Grimme-Preis mit Gold. Texas Lightning ist aber alles andere als eine Spaß-Combo. Und für alle, die bisher keinen einzigen Ton der Band gehört haben, stellen die Lightnings auf ihrer offiziellen Website klar: "Es ist kein Witz, es ist Country".
Von der Kreuzfahrt-Kapelle zum Grand-Prix-Hit
Der erste Auftritt der Gruppe, damals noch unter dem Namen "Texas Lightning & The Rodeo Rockets", fand am 23. Dezember 2000 in dem Hamburger Musikclub Knust statt. Von der damaligen Besetzung ist heute nur noch Jon Flemming Olsen dabei. Seit 2004 übernimmt die australische Sängerin Jane Comerford den weiblichen Gesangspart und Olli Dittrich die Arbeit am Schlagzeug. Das aktuelle Line-up vervollständigen Gitarrist Markus Schmidt, der 2001 zur Band kam und Bassist Uwe Frenzel, der sein Debüt 2003 während eines Engagements der Band auf einem Karibik-Kreuzfahrtschiff gab.
Seit dem 22. August 2005 steht das erste Album von Texas Lightning in den Läden. Auf "Meanwhile, Back At The Ranch" sollen Klassiker der Rock- und Popmusik wie "Highway To Hell", "Like A Virgin" oder "Dancing Queen" den "typischen Duft von Saloon & Pulverdampf" atmen. Leider konnte Europa dieser Country-Duftnote "Made in Germany" nicht allzuviel abgewinnen. Für Jane Comerford, Oli Dittrich und Co. sprang nur ein 14. Platz raus. Trotzdem zeigte sich die Band versöhnlich: "Wir hatten eine so schöne Zeit in Athen. Für jeden Musikanten ist es etwas Tolles, hier dabei zu sein", erklärte Olli Dittrich nach dem Finale im Interview.