Schweiz: six4one
Dem Schweizer Fernsehen verdankten die Zuschauer des ESC-Finales in Athen ein Wiedersehen mit "Mister Grand Prix" Ralph Siegel. Vor über 30 Jahren gab der Komponist seinen Einstand beim Contest. Mit seinem Lied "Bye, Bye, I Love You" trat Ireen Sheer im Abba-Jahr 1974 für Luxemburg an. Für die Schweiz durfte der 60-Jährige ein von ihm vielfach erprobtes Konzept erneut anwenden: Man nehme einen Siegel-Song, sichte einige Künstler und stelle dann eine mehrköpfige Casting-Band für den ESC auf die Beine.
Das Schweizer Projekt fimierte unter dem Namen six4one und die sechs Interpreten kamen aus ganz Europa: Claudia D’Addio aus der Schweiz, Liel aus Israel, Tinka Milinovic aus Bosnien & Herzegowina, Keith Camilleri aus Malta, Andreas Lundstedt aus Schweden und Marco Matias aus Deutschland. Die Gruppe musste sich nicht erst einem Vorentscheid stellen, sondern fuhr mit ihrer Grand-Prix-Ballade "If We All Give A Little" direkt zum Finale nach Athen.
Erfahrungen mit nationalen Vorentscheiden
Ebenso wie Marco Matias, der sich in Deutschland durch seine Teilnahme am deutschen Vorentscheid "Germany 12 Points!" und als Sieger der ZDF-Castingshow "Die Deutsche Stimme 2003" einen Namen gemacht hat, hatten die anderen Interpreten in ihren Heimatländern einen hohen Bekanntheitsgrad. So war Tinka Milinovic ebenso wie ihr deutscher Kollege 2005 nur knapp beim Vorentscheid ihres Heimatlandes gescheitert. Keith Camilleri hatte sich seine Sporen mit guten Platzierungen bei den Vorentscheiden 2004 und 2005 in Malta verdient. Und Andreas Lundstedt warf in Athen sogar noch einen größeren Bekanntheitsgrad in die Waagschale. Der Schwede gehörte zur Gruppe Alcazar, die 2000 mit "Crying At The Discoteque" einen europaweiten Discohit landete.
Die Fans in den jeweiligen Heimatländern der sechs six4one-Künstler sollten eigentlich dafür sorgen, dass viele Länderpunkte aus Bosnien & Herzegowina, Deutschland, Israel, Malta und Schweden auf das Schweizer Nummernkonto fließen. Nur die maltesischen Zuschauer erfüllten Ralph Siegel diesen frommen Wunsch und vergaben als einzige volle zwölf Punkte. Am Ende landeten seine Schützlinge mit insgesamt 30 Zählern auf Platz 17.