Russland: Serebro
Russland schickte mit Serebro 2007 eine Castingband zum Contest. Zwar gab es vorher nicht die übliche Fernsehshow mit einer Gewinnerband, aber der Komponist Maxim Fadeev hat gezielt nach den "perfekten Stimmen, einem chicen Auftreten und Charisma" gesucht. Mit Elena Temnikova, Olya Serebkina und Marina Lizorkina hat er 2006 drei Mädchen mit genau diesen Eigenschaften gefunden - zumindest aus seiner Sicht. Die Teilnahme am Eurovision Song Contest sei reiner Zufall.
Doch Fadeev ist kein Unbekannter beim Grand Prix. Er produzierte zum Beispiel die Teilnehmerin aus dem Jahr 2004, Julia Savicheva. Und zum Sender Channel One Russia, der mit einer Expertenrunde den diesjährigen russischen Teilnehmer bestimmte, hat er seit seiner Zusammenarbeit bei der Casting-Show "Star Academy" gute Kontakte.
Punktejagd im kleinen Schwarzen
Bei einer Staffel dieser russischen "Star Academy" trat 2002 dann auch Sängerin Elena zum ersten Mal ins Rampenlicht. Ihre Bandkolleginnen haben dagegen eine fundierte Musikausbildung - Olya an der "School of Dramatic Arts" und Maria an der "Contemporary Art University". Mentor Fadeev wollte in Helsinki endlich den ersten Sieg für Russland holen und setzte deshalb nicht nur auf die stimmlichen Qualitäten seines Mädchen-Trios. Elena, Olya und Marina trugen im kleinen Schwarzen ihren "Song #1" betont sexy vor und erinnerten mit ihren weißen Kragen dabei an nicht ganz so keusche katholische Nonnen. Aber der provozierte Skandal blieb ebenso aus wie der ultimative Erfolg. Mit 207 Punkten mussten sich Maxim Fadeev und Serebro am Ende mit Platz drei zufrieden geben.