Russland: Natalia Podolskaya
Zum ersten Mal in der Geschichte des ESC durften die russischen TV-Zuschauer selbst den Künstler für das Finale wählen. Dieses Angebot nahmen die Russen gern an, schrieben fleißig SMS und E-Mails und wählten auf diesem Wege Natalia Podolskaya.
Ihr Sieg im Vorentscheid hatte allerdings einen bitteren Nachgeschmack: Ausschließlich die SMS für die Künstler, die später unter den ersten drei waren, kamen beim Sender an. Wer für einen der anderen sechs Teilnehmer stimmte, erhielt zumeist die Meldung "Nachricht nicht gesendet". Kritische Stimmen in Russland sprachen von Manipulation durch Channel One, da Podolskaya vom nationalen Fernsehsender klar favorisiert wurde. Auch die Performance der zweitplatzierten Anastasia Stotskaya soll zu ihren Ungunsten beeinflusst worden sein: Gerüchten zufolge wurden während der Show ihre Sound-Einstellungen verändert. Am Endergebnis änderten alle Spekulationen jedoch nichts mehr.
Die gebürtige Weißrussin Podolskaya nahm bereits mit neun Jahren Musik- und Gesangsunterricht und ging früh mit anderen Musikern ihrer Schule auf Tour durch Belgien, Deutschland und Polen. Mit Beginn ihres Jurastudiums entschied sich Podolskaya 1999 für eine Solo-Karriere und trat in TV-Shows und Radiosendungen auf. Nach dem Umzug nach Moskau folgten Teilnahmen an diversen Song-Wettbewerben, ehe sie sich 2004 in Weißrussland für den Eurovision Song Contest bewarb und im nationalen Vorentscheid den dritten Platz belegte.
Am 21. Mai, einen Tag nach ihrem 23. Geburtstag, ging die Sängerin in Kiew mit der rockigen Nummer "Nobody Hurt No One" für Russland an den Start. Für eine Platzierung auf den vorderen Rängen reichte es nicht. Russland landete lediglich auf Platz 15.