Isabelle Aubret beim Grand Prix 1968. Bereits 1962 hatte die französische Sängerin den Wettbewerb gewonnen. © Central Press
Isabelle Aubret
"La source", 1968 in London (Finale) (3. Platz, 20 Punkte)
"Un premier amour", 1962 in Luxemburg (Finale) (1. Platz, 26 Punkte)
Stand: 17.03.2015 18:57 Uhr

Porträt: Isabelle Aubret

Eine Ballade lässt die Jury beim Grand Prix 1962 dahinschmelzen. Die Französin Isabelle Aubret weist die Konkurrenz mit "Un premier amour" in die Schranken.

Eigentlich wollte es Isabelle Aubret der Welt schon 1961 zeigen, doch in dem Jahr schrammt die zierliche Französin beim nationalen ESC-Vorentscheid noch knapp am Sieg vorbei. Ein Jahr später gewinnt sie die Vorauswahl und liefert beim Grand Prix Eurovision De La Chanson Européenne in Luxemburg eine grandiose Performance ab. Mit sehr viel Gefühl singt sie eine Ballade von der ersten Liebe. "Un premier amour" räumt mit 26 Punkten ab, der zweitplatzierte Titel "Dis rien" des Monegassen François Deguelt erhält nur 13 Punkte. 1968 startet die Chanteuse mit "La source" noch einmal für Frankreich und erringt mit dem dritten Platz erneut einen vorderen Rang.

Vom Sport- zum Showstar

Die französische Sängerin zeigt erfreut auf eine Punktetafel vom Eurovision Song Contest - Archivbild von 1962 in Luxemburg © imago Stock&People
Isabelle Aubret (links) freut sich über die vielen Punkte.

Isabelle Aubret, 1938 als Thérèse Coquerelle geboren, weiß schon als Teenager, wie sich Erfolg anfühlt. Mit 14 Jahren wird die Französin aus Lille nationale Meisterin im Geräteturnen. Doch der Leistungssport ist nicht alles - sie träumt von einer Karriere als Sängerin und schon nach wenigen Jahren ist sie auf dem besten Weg dahin. Sie nimmt an  Gesangswettbewerben teil, erhält erste Engagements in verschiedenen Musik-Ensembles und steht bereits 1960 mit einem Vertrag in der Tasche auf der Bühne des Kabaretts Fifty-Fifty im Pariser Vergnügungsviertel Pigalle. Zwei Jahre später dann der Triumph beim Eurovision Song Contest, der weitere Türen öffnet.

1963 tritt Isabelle Aubret mit den großen französischen Chansonstars Sasha Distel und Jacques Brel in den angesagtesten Pariser Music-Halls auf. 1964 landet sie mit "C'est beau la vie" einen riesigen Hit in Frankreich, der größte kommerzielle Erfolg ihrer Laufbahn. Es folgen Tourneen durch die ganze Welt, ihre zweite Teilnahme beim Eurovision Song Contest 1968 und viele weitere musikalische Erfolge. Ein erneuter Grand-Prix-Start bleibt ihr allerdings verwehrt.

Höchste französische Auszeichnung: Légion d'honneur

1970, 1976 und 1983 nimmt sie Anlauf, kann sich beim nationalen Vorentscheid aber nicht mehr durchsetzen. Aubrets Karriere geht trotzdem weiter. Sie gewinnt Preise auf Festivals in Frankreich, Deutschland und Japan und 1992 verleiht ihr Staatspräsident François Mitterand persönlich den Orden Légion d’honneur für ihr kulturelles Engagement als Sängerin. Die Musik bestimmt bis heute das Leben des Chansonstars. Isabelle Aubret nimmt nach wie vor Platten auf gibt umjubelte Konzerte,  nicht nur in Frankreich.

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 06.04.1968 | 21:00 Uhr

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