Österreich: Alf Poier
Gegen den Strom. In diese Richtung bewegten sich die Österreicher beim Finale 2003. Noch beim Vorentscheid hatte der Kabarettist Alf Poier mit "song.null.drei" Petra Frey auf den zweiten Platz verwiesen. Dabei war die Schlagersängerin sogar mit einen Lied von Ralph Siegel angetreten.
Alf Poier spaltetete die Alpenrepublik, denn erstmals war man beim Grand Prix mit einem vermeintlich ironischen Quatsch-Lied vertreten. Traditionelle Grand Prix Fans empfanden Poiers Beitrag als "Schande". Ein willkommener Anlass für die Anhänger des Kabarettisten seinen Song "Weil der Mensch zählt" zum Hit in Österreich zu machen.
Das Rezept: Eine Mischung aus Kinderlied, dem Sound der 80er-Band Erste Allgemeine Verunsicherung und ein paar eingestreuten Rock-Klängen. Nach eigenen Angaben strebt Poier mit seinem Stück nach absolutem Individualismus. Textlich scheint der Österreicher eine Lanze für den Tierschutz zu brechen: "Es sterben bald alle Vögel es sterben bald alle Käfer - nur im Bett da liegt der Adam und vermehrt sich mit der Eva". Immerhin landete der damit in Riga auf einem respektablen 6. Platz.
Kabarettist, Nachtwärter und Kaminkehrer
Meint er das ernst, fragt man sich. Denn schließlich ist Poier durch seine Nonsens-Programme auf der Kabarettbühne bekannt geworden. Dort hat er es schon zu mehreren Preisen gebracht. Auch manchem deutschen Zuschauer dürfte der Österreicher aus dem Quatsch-Comedy-Club bekannt sein. Der Weg dahin war jedoch lang. Alf Poier hat sein Geld unter anderem als Nachtwächter, Kaminkehrer, Vertreter und Journalist verdient.