Norwegen: Stella Mwangi
Norwegen blickt auf eine sehr wechselhafte Geschichte beim Eurovision Song Contest zurück: Immerhin zählt Norwegen bei 49 ESC-Teilnahmen mit drei Siegen und weiteren 16 Top-Ten-Platzierungen zu den erfolgreichsten Ländern des Grand Prix. Allerdings landeten die Skandinavier auch ganze zehn Mal auf dem letzten Platz.
Der Eurovision Song Contest erfreut sich in Norwegen nicht zuletzt durch den Sieg von Alexander Rybak 2009 und den ESC 2010 in Oslo weiterhin großer Beliebtheit beim Publikum - auch wenn ausgerechnet beim Heimspiel in Oslo der Sänger Didrik Solli-Tangen beim europäischen Publikum komplett durchfiel und auf Platz 20 landete.
Neuer Sound für Düsseldorf
In Düsseldorf sollte diese Scharte nun ausgewetzt werden - und als ob die Norweger auf keinen Fall einen typischen ESC-Song nach Deutschland schicken wollten, entschied sich das Publikum überraschend für den neuen, afrikanischen Sound von Stella Mwangi mit dem Titel "Haba Haba".
Die 24-Jährige wurde in Norwegen durch ihren Sieg beim Vorentscheid über Nacht vom nahezu unbekannten Gesangstalent zum gefeierten und kommerziell erfolgreichen Star. Mit "Haba Haba" stürmte sie prompt an die Spitze der Charts und ließ so namhafte Künstler wie Lady GaGa und Bruno Mars weit hinter sich. Zwar hatte der hübsche Lockenkopf schon als junges Mädchen die Gelegenheit, im Vorprogramm von erfolgreichen Musikern wie Talib Kweli oder Busta Rhymes aufzutreten und mit ihrer Band The Rise vor ihrem Idol Nelson Mandela zu singen - doch der Durchbruch gelang ihr erst mit dem Erfolg beim ESC-Vorentscheid.
Inspiration durch die Großmutter
Die Geschichte hinter dem unbeschwerten Spaß-Song "Haba Haba" beruht auf einer wahren Begebenheit: Als die Karriere der jungen Sängerin in ihrer alten Heimat Kenia nur schleppend voranging, beklagte sie sich bei ihrer Großmutter, dass ihr das nicht schnell genug ginge. Die trockene Antwort der alten Dame auf Suaheli lautete: "Haba haba, hujaza kibaba", was in etwa bedeutet: "Es sind die kleinen Schritte im Leben, die dich glücklich machen."
Aus diesen weisen Worten wurde kurzerhand der Mitklatsch-Song "Haba Haba" aus der Feder des Komponistenduos Beyond51/Big City, hinter dem sich die Künstler Tom Roger Rogstad und Joachim Alte stecken. Die gebürtige Kenianerin Mwangi vertrat ihre neue Heimat Norwegen beim ESC mit ihrem eigenen Songtext auf Englisch und Suaheli. Die Televoter waren offensichtlich nicht überzeugt von ihrem Ethno-Sound. Stella Mwangi schaffte es nicht ins Finale.