Stand: 25.02.2016 23:28 Uhr

Keøma: Indie-Pop-Duo aus Köln und Berlin

An Selbstbewusstsein mangelt es Keøma anscheinend nicht: "Wir machen den Sound für ein weltoffenes und modernes Deutschland. Mit unserem 'Night Drive Pop' made in Germany gewinnen wir den Vorentscheid und holen den ESC zurück nach Deutschland." Hinter diesen Worten stecken die Singer-Songwriter Kat Frankie und Chris Klopfer. Mit der Aussage liegen sie jedoch etwas daneben, sie schaffen es nicht einmal ins Finale der Show "Unser Lied für Stockholm". Aber was soll es, das Leben geht weiter: Nur wenige Tage nach dem Vorentscheid erscheint das Debütalbum "Keøma" des Duos - eine entspannt-sphärische Pop-Platte.

Zufallsbegegnung mit kreativen Folgen

Beide haben bereits als Solokünstler einigen Erfolg, als Kat Frankie Chris Klopfer 2011 nach einem ihrer Konzerte in Köln kennenlernt. Schnell stellt sich heraus, dass sie musikalisch voll auf einer Wellenlänge liegen. Sie beschließen, zusammenzuarbeiten - allerdings meist getrennt voneinander. Chris wohnt in Köln und die Australierin Kat hat 2004 in Berlin eine neue Heimat gefunden. Ihre Songideen schicken sie sich meist per Dropbox hin und her, und sie treffen sich nur gelegentlich. Nach einer Weile stellt sich eine Art Arbeitsteilung ein. Die Grundideen und die Texte kommen meist von Chris, Kat produziert die Songs dann in ihrem Berliner Studio, baut elektronische Beats und mixt den leicht melancholischen Synthie-Pop-Sound zusammen. Beim ESC-Vorentscheid treten Keøma jedoch mit einem Titel an, der im Wesentlichen aus Kats Feder stammt. "Protected" erzählt von unerfüllter Liebe.

Video

ESC 2016: Postcard von Keøma

Die Singer-Songwriter Kat Frankie und Chris Klopfer stellen sich vor: Sie erzählen von "melancholischer Popmusik", fröhlichen Komponisten und von ihrem Song "Protected". 2 Min

Von Filmen inspirierte Songs

Wenn Chris die Texte schreibt, bedient sich der Cineast gern bei Filmen. Der Song "Adrien" ist inspiriert von dem US-amerikanischen Schauspieler Adrien Brody, "Black" von dem Filmklassiker "Taxi Driver" und "Shame" bezieht sich auf den gleichnamigen Streifen über einen Sexsüchtigen. Auch der Bandname geht auf einen Film zurück: den Italo-Western "Keoma - Das Lied des Todes" aus den 70er-Jahren. Aus dem simplen o wurde für den Bandnamen ein fancy ø, das vielen Schwierigkeiten machen dürfte, die über die beiden schreiben. Wer weiß schon, wo dieser skandinavische Buchstabe auf der Tastatur zu finden ist?

Soundtrack für "Schulz & Böhmermann"

Neben Keøma arbeiten Kat und Chris auch an Projekten mit anderen Künstlern. Kat hat gerade mit Konstantin Gropper von Get Well Soon die Titelmelodie für die Talkshow "Schulz & Böhmermann" auf ZDF neo geliefert. Chris Klopfer ist manchen durch das Duett "Murmeltier" mit dem Liedermacher Gisbert zu Knyphausen bekannt.

Songtext

Songtext: Keøma "Protected"

Die beiden Singer-Songwriter wollen den ESC nach Deutschland holen. Beim Vorentscheid gehen sie mit dem Lied "Protected" an den Start, mit dem sie Stockholm näher kommen wollen. mehr

Interview
Kat Frankie und Chris Klopfer von Keøma stehen in rosa T-Shirts vor bunten Dampfwolken © Embassy of Music Foto: Andreas Wisskirchen

Keøma: "Wollen Leute in eine andere Welt mitnehmen"

Mit Keøma geht ein Underground-Pop-Duo beim Vorentscheid ins Rennen. Im Interview erzählt Sängerin Kat Frankie, dass sie den ESC schon seit ihrer Kindheit in Australien liebt. mehr

Showbericht
Jamie-Lee Kriewitz als Siegerin auf der Bühne. © NDR Foto: Rolf Klatt

Jamie-Lee Kriewitz brilliert beim Vorentscheid

In Köln haben die zehn Kandidaten alles gegeben, um das Ticket zum Eurovision Song Contest zu gewinnen. Jamie-Lee Kriewitz hat das Finale vor Alex Diehl und Avantasia gewonnen. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 25.02.2016 | 20:15 Uhr

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