Dana bei einem Auftritt 1970 in der Sendung Studio B. Im selben Jahr belegte sie für Irland beim Grand Prix den 1. Platz © picture-alliance / dpa Foto: Dieter Klar
Dana
"All Kinds Of Everything", 1970 in Amsterdam (Finale) (1. Platz, 32 Punkte)
Stand: 28.02.2008 12:00 Uhr

Porträt: Dana

Sie war die erste Teilnehmerin, die die Grand Prix Krone für Irland ergatterte: Dana. Seitdem hat sich die Sängerin in Religion und Politik engagiert und hat stets weiter Musik gemacht.

Fast 15 Jahre nach dem ersten Grand Prix d’Eurovision holte eine junge Frau zum ersten Mal den Sieg für Irland nach Hause. Geboren wurde Dana Rosemary Brown am 20. August 1951 zwar in London. Bald darauf zogen ihre Eltern jedoch mit den sechs Kinder in die Heimat zurück, ins nordirische Derry. Mit 19 Jahren sollte die brünette junge Frau im grünen Kleid und weißen Socken Weltruhm erlangen, als sie 1970 sowohl an der britischen Favoritin Mary Hopkin vorbeizog sowie am Spanier Julio Iglesias und mit dem Song "All Kinds of Everything" beim Grand Prix d'Eurovision in Amsterdam den 1. Platz errang.

Nach ihrer Rückkehr vom Finale wurde Dana in Irland gefeiert wie eine Nationalheldin. Damals nahmen übrigens nur zwölf Länder am Wettbewerb teil, nachdem Portugal und sämtliche Skandinavier den Wettbewerb boykottierten. Nach ihrem Sieg musste Dana fast über Nacht eine LP aufnehmen, die ihr Debütalbum werden sollte. Auf dem Cover war ihr Gewinneroutfit aus Amsterdam abgebildet, das heute im "Tower Museum" in Derry hängt.

Danas Album verkaufte sich gut - von Großbritannien bis Australien. Die Sängerin trat immer wieder in Sendungen wie die "Top of the Pops" auf, zusammen mit Künstlern wie Queen, David Bowie und Marc Bolan. Bald schlug die BBC ihr die Moderation einer christlichen Radiosendung vor, durch die zuvor ebenfalls ein Eurovisionsmusiker geführt hatte: Cliff Richard. Währenddessen hatte Dana Brown geheiratet, den Namen Scallon angenommen und zog in den 90er-Jahren mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in die USA. Dort lernte sie die vier US-Präsidenten kennen: Ford, Reagan, Clinton und Bush.

Poltitische Ambitionen

Als sie 1997 nach Dublin zurückkehrte, überraschte sie die Nation, indem sie als Partei-unabhängige Kandidatin für die Präsidentschaft in Irland kandidierte. Sie wurde dritte. Zwei Jahre später errang Scallon einen Sitz im Europäischen Parlament, wo sie für Familienwerte und gegen Abtreibung kämpfte. Wohl auf Grund ihrer konservativen Haltung verpasste die Irin ihre Wiederwahl.

Autobiografie: "All Kinds of Everything"

Der Musik ist Dana über die Jahre treu geblieben. Meist hat sie Alben mit christlichen Texten veröffentlicht. Sie hat bei mehreren Gelegenheiten für Papst Johannes Paul II. gesungen und Papst Benedikt noch als Kardinal Ratzinger kennengelernt. Wer sich näher mit ihrem bewegten Leben befassen möchte, kann einen Blick in Danas Autobiografie werfen, die sie 2007 veröffentlicht hat. Ihr passender Titel: "All Kinds of Everything".

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 21.03.1970 | 21:00 Uhr

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