Ivy Quainoo: Sängerin mit Leidenschaft für Schauspiel
"Do You Like What You See" - fragt Ivy Quainoo in einem der Songs, die sie im Februar 2012 im Finale der Casting-Show "The Voice of Germany" singt. Das Lied ist eigens für sie komponiert, könnte gefühlt der neue James-Bond-Titelsong sein. Die Zuschauer mögen, was sie sehen - vor allem aber, was sie hören. Schon während der Staffel hat die damals 19-Jährige mit Soul in der Stimme starke Auftritte hingelegt und überzeugt im Finale endgültig. Die Berlinerin mit ghanaischen Wurzeln gewinnt, und natürlich verändert das ihr Leben
Ivy Quainoo, geboren 1992, wächst in Berlin-Neukölln mit ihrer Schwester bei ihrer Mutter auf, der Vater hat die Familie noch vor ihrer Geburt verlassen. Ihre Eltern stammen ursprünglich aus Ghana. Musik spielt seit ihrer Kindheit eine wichtige Rolle in ihrem Leben, früh fängt sie an zu singen. Noch während ihrer Schulzeit besucht sie eine Bühnenkunstschule. Nach dem Abitur nimmt sie bei "The Voice" teil - und gewinnt.
Viel Trubel nach "The Voice"
Danach geht es zunächst Schlag auf Schlag. Die Single "Do You Like What You See" erreicht Platz 2 der Charts, das Album "Ivy" Platz 5. Sie hat Auftritte in TV-Shows, geht erstmals auf Tour und im Jahr 2013 bekommt sie den Echo als beste Künstlerin Rock/Pop National. Mit ihrem zweiten Album "Wildfires" und der gleichnamigen Single, die im September 2013 erscheint, kommt sie allerdings an ihre ersten Erfolge nicht heran. Das Album erreicht aber immerhin Platz 40 der Charts. Zwischendurch macht sie auch einen Abstecher in die Modewelt: Auf der Berliner Fashion Week läuft sie für Rebekka Ruétz über den Laufsteg.
Leidenschaft für Schauspielerei
Musikalisch wird es dann erst einmal ruhiger um Ivy Quainoo. Sie baut ihr soziales Engagement als Botschafterin für das Bündnis "Gemeinsam für Afrika" aus. Zudem widmet sie sich ihrer zweiten großen Leidenschaft: der Schauspielerei. 2015 beginnt sie ein zweijähriges Studium an einer renommierten US-Schauspielschule, lebt dafür zeitweise in New York. Aber auch in dieser Zeit bleibt Ivy Quainoo der Musik treu, arbeitet an neuen Songs. 2017 veröffentlicht sie mehrere Singles, darunter "My Own Terms". Ende des Jahres geht sie auch auf eine kurze Deutschland-Tour.
Bloß kein Schubladendenken
Ausstrahlung, Persönlichkeit und ihre besondere Stimme zeichnen Ivy Quainoo aus. Für ihre Karriere will sie sich nicht verbiegen und schon gar nicht in eine Schublade stecken lassen. So geht sie ihren eigenen Weg - und der führte sie jetzt zum deutschen ESC-Vorentscheid. Zwar hat sie sich in letzter Zeit viel auf die Schauspielerei konzentriert, aber für den Vorentscheid ging es für sie nun wieder verstärkt um die Musik. Natürlich wollte sie am Song mitarbeiten, sagte sie. "Sonst wäre es nicht glaubwürdig. Ich möchte nicht ein Lied präsentieren, an dem ich nicht mindestens mitgefeilt habe." Mit "House Of Fire" stand sie schließlich am 22. Februar beim Vorentscheid auf der Bühne. Das Ticket für Lissabon konnte sie dort aber nicht lösen - sie landete auf Platz vier.