Deutschland: Hoffmann und Hoffmann
Bereits in der Schule musizierten die Karlsruher Brüder Michael (geboren am 3. Dezember 1950) und Günter (geboren am 4. Oktober 1951) gemeinsam. Ihren ersten Erfolg als Profis feierte das Duo "Hoffmann & Hoffmann" 1977 mit "Himbeereis zum Frühstück", der deutschen Version des Bellamy-Brothers-Hits "Crossfire". 1983 konnten sich die beiden beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest mit Michael Reineckes Komposition "Rücksicht" gegen Konkurrenten wie Wencke Myhre und ihrem Sohn Dani, Costa Cordalis und die Favoriten Ingrid Peters & Pauly Paul mit "Viva la Mamma" durchsetzen.
Optischer Vergleich mit Simon & Garfunkel
Am 23. April 1983 traten sie beim 28. Eurovision Song Contest in der Rudi-Sedlmayer-Halle in München gegen 19 Mitstreiter an, von denen überraschend die Luxemburger Kandidatin Corinne Hermès siegte. In der Presse wurde der Auftritt der Brüder unterschiedlich beurteilt, obgleich ihnen mit einem fünften Rang ein veritabler Platz gelang. "Hoffmann und Hoffmann, die den optisch nahe liegenden Vergleich mit Simon & Garfunkel wohl nicht so ungern hören, versuchten es für die Bundesrepublik Deutschland mit einem Werk unseres deutschen Kris Kristofferson, des guten alten Volker Lechtenbrinck.
Doch das Verwechslungsspiel ging nicht auf: Da stand der deutsche Tiefsinn vor", urteilte etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Immerhin hielt sich der Grand-Prix-Titel 1983 auf Platz acht der Charts und blieb damit bis 1994 der letzte deutsche ESC-Song, der es unter die Top 10 brachte.
Tragisches Ende eines Duos
Danach gelang Hoffmann & Hoffmann kein weiterer Hit mehr. Im Gegenteil: 1984 nahm das Duo ein tragisches Ende, als sich der jüngere Bruder Günter im März in Rio de Janeiro aus dem Fenster stürzte.
Michael Hoffmann blieb danach einige Jahre im Musikgeschäft, produzierte und komponierte unter anderem für Künstler wie Wencke Myhre, Gitte Haenning und Nicole. Er unternahm 1987 in Nürnberg sogar einen zweiten Versuch, beim ESC teilzunehmen. Gegen Wind mit "Laß' die Sonne in dein Herz" hatte Michael Hoffmann jedoch keine Chance. Sein programmatischer Titel "Ich geb' nicht auf" schaffte es nur auf Platz fünf von zwölf. Seit einigen Jahren produziert der Sänger vorwiegend spirituelle Musik. Er lebt mit seiner Frau Petra in Kassel.