Bosnien-Herzegowina: Regina
Auch 2009 ist das bosnische Fernsehen seiner Tradition treu geblieben: Hinter verschlossenen Türen wurde die Band für den Eurovision Song Contest ausgesucht, Wochen später wurde der Song im Fernsehen dem Publikum vorgestellt. Mit diesem Konzept ist das Land gut gefahren: In den vergangenen Jahren überraschte Bosnien-Herzegowina immer wieder mit originellen Titeln und bisweilen genauso originellen Bühnenshows. So auch 2009.
Es laufen zwar keine Hühner auf der Bühne herum, wie bei Laka im vergangenen Jahr, dafür setzt die im ehemaligen Jugoslawien sehr erfolgreiche Rockband Regina in ihrem Video eine kommunistisch anmutende Ästhetik ein. Rote Fahnen werden dort geschwungen, die Band steht in einer uniformähnlichen Garderobe auf der Bühne - sowjetisches Äußeres auf der Bühne in Moskau. Mit ihrem eher ruhigen Rocktitel "Bistra Voda", was soviel wie klares Wasser heißt, wollten sie für Sarajevo möglichst viele Punkte holen und kamen im Finale immerhin auf den neunten Platz.
Bandgründung 1990
Regina gründete sich bereits 1990, in jenem Jahr erschien auch ihr Debütalbum, was schlicht und einfach "Regina" hieß. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, die vier Bandmitglieder Aco, Bojan, Denis und Davor wurden schnell im ehemaligen Jugoslawien bekannt. Mit ihrer von U2 beeinflussten Musik eroberten sie das Publikum im Sturm. Den endgütligen Durchbruch erreichten sie 1992 mit ihrem dritten Album "Ljubav nje za nas".
Der Ruhm währte aber nicht lange. Der Ausbruch der Bürgerkrieges ging auch an Regina nicht spurlos vorbei, er wirbelte die Band kräftig durcheinander. Sänger Davor Ebner verließ in dieser Zeit die Combo. Von den Widrigkeiten unbeeindruckt - oder gerade deshalb - machte Regina weiter Musik und veröffentlichte weiterhin Alben.
Rückkehr zur Originalbesetzung
Im Jahr 2006 schließlich fand sich die Originalbesetzung wieder zusammen - und heute singen und rocken Davor Ebner als Sänger, Aleksandar Covic an der Gitarre, Denis Cabric am Bass und Bojan Milicevic an den Drums wieder erfolgreich. Im ersten Halbfinale von Moskau überzeugten Regina und konnten sich im Finale mit dem neunten Platz immerhin in die Top-Ten retten.