Belgien: Ishtar
"O julissi na ditini, o bulo diti non slukati, sestrone dina katsu" - das sind die letzten Textzeilen des Songs "Oh julissi", mit dem die belgische Gruppe Ishtar ihr Glück in Belgrad versuchte. Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte versuchte Belgien, mit einer Kunstsprache auf die Jagd nach Länderpunkten zu gehen. Diesmal allerdings mit weit weniger Erfolg. Landete Urban Trad 2003 noch auf dem zweiten Platz, endete die Teilnahme für Ishtar schon im Halbfinale.
Die babylonische Göttin der Liebe
Die Gruppe Ishtar, benannt nach der babylonischen Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, formte sich im Jahr 2003 und besteht eigentlich aus zehn Mitgliedern. Da die Regeln des Eurovision Song Contest aber nur sechs Künstler auf der Bühne zulassen, wird die Leadsängerin Soetkin Baptist in Belgrad nur vom Gitarristen und Komponisten Michel Vangheluwe und dem Quartett Ann, Marleen, Els und Hans Vandaele begleitet. Die vier Geschwister übernehmen Gesangsparts und spielen Querflöte, Klarinette, Geige und Cello.
Erste Popularität erlangten Ishtar 2005 mit ihrem Album "Troubamour". Auf der Platte finden sich ausschließlich mittelalterliche Liebeslieder in zahlreichen europäischen Sprachen - darunter Isländisch, Griechisch, Rumänisch oder Bulgarisch. Alle Titel basieren auf mittelalterlicher Musik, die teilweise bereits im 11. Jahrhundert niedergeschrieben wurde. Die Band entwickelte im Lauf ihrer Karriere aber auch eine Vorliebe für Kunstsprachen und obwohl sich die Geschichten dieser Lieder dem Publikum nicht so leicht erschließen, haben sie, laut Komponist Vangheluwe, durchaus einen Sinn. So erzählt der Grand Prix Song "O Julissi" die Abenteuer eines Kindes, dem bei seiner Reise durch einen Märchenwald viele wunderliche Wesen begegnen.