Andorra: Gisela
In bisher vier Anläufen ist der kleine Pyrenäenstaat Andorra am Halbfinale gescheitert - so auch in diesem Jahr. Bereits am 10. Dezember 2007 nominierten die Verantwortlichen des andorranischen Fernsehens RTVA die spanische Sängerin Gisela für die Endrunde in Belgrad. Mit einem "rhythmischen und magischen" Popsong mit dem Titel "Casanova"- so die Ankündigung der Fernsehverantwortlichen - sollte ein Startplatz im Finale für Andorra herausspringen.
Journalistin oder Sängerin?
Wäre Gisela nicht so eine leidenschaftliche Sängerin, sie würde vielleicht als Reporterin vom Eurovision Song Contest berichten. Sie studierte im zweiten Jahr Journalismus an der Unabhängigen Universität ihrer Heimatstadt Barcelona, als 2001 das Showbusiness rief. Die damals 21-Jährige beendete ihr Studium, um an der spanischen Talentshow "Operación Triunfo" teilzunehmen. Sie schaffte es bis in die Akademie der Sendung und gehörte deshalb zum Background-Chor von Rosa, die als Siegerin der Show Spanien beim Eurovision Song Contest in Tallinn vertrat. Der Song "Europe's Living a Celebration" landete immerhin auf Rang sieben.
Noch im selben Jahr nahm Gisela ihr erstes Album "Parte de mí" auf, und dreimal Platin waren endgültig Grund genug, nicht wieder an die Universität zurückzukehren. Mit ihrem zweiten Album wiederholte sie 2003 ihren Erfolg: "Mas allá" erreichte Doppelplatin. 2006 gab es für Nummer drei "Ni te lo imaginas" Gold.
Musicalerfahrung für den Grand Prix
Doch trotz des Erfolgs ihrer Alben steht Gisela lieber auf der Bühne als im Studio. Während ihrer Karriere übernahm sie mehrere Hauptrollen in erfolgreichen Musicals - darunter die Produktionen "Peter Pan" und "Into The Woods" in Madrid und Barcelona. Ihren größten Live-Erfolg feierte sie jedoch in der chilenischen Küstenstadt Viña del Mar. 2003 vertrat Gisela Spanien beim gleichnamigen internationalen Musikfestival und gewann mit ihrem Beitrag "Este amor es tuyo" gleich zwei Silberne Möwen - für den besten Song und als beste Sängerin. Die doppelte Auszeichnung hatte in der Geschichte des Wettbewerbs bis dahin noch kein Interpret erhalten.