Voltaj: Im Einsatz für verlassene Kinder
Die Pop-Rocker von Voltaj vertreten Rumänien 2015 mit einem Plädoyer: Sie singen in "De la capăt" für die Generation der hinterbliebenen Kinder, deren Eltern im Ausland arbeiten.
Die rumänische Band Voltaj nutzt ihr Lied "De la capăt" (All Over Again), um auf ein ethisch-moralisches Problem aufmerksam zu machen. Sie weist darauf hin, dass drei Millionen Rumänen (Gesamtbevölkerung: fast 20 Millionen) im Ausland arbeiten. Viele davon sind Eltern, die ihre Kinder in der Heimat zurücklassen. Sie schicken ihnen Geld und Geschenke, lassen diese Generation jedoch notgedrungen zurück. Auch das offizielle Video des Beitrages zeigt Geschwister, die vergeblich auf die Rückkehr ihrer Eltern warten und ihnen einen Brief schreiben. Dieser kommt aber mit "unbekannt verzogen" zurück.
Wandel von Hardrock zu Poprock
Die Formation gibt es seit mehr als 30 Jahren, hat 1996 ihre erste Platte herausgebracht. Stehen Voltaj anfangs für Hardrock, werden sie im Laufe der Jahre "sanfter" und wenden sich dem Elektro-Pop-Rock zu. Mit großem Erfolg: 2005 werden sie bei den MTV Europe Music Awards als bester rumänischer Act ausgezeichnet. 18 Alben gehen bislang auf das Konto der Musiker aus Bukarest.
Live-Auftritte europaweit
Heute besteht das Quintett aus dem Leadsänger Călin Goia, dem Gitarristen Gabi Constantin, dem Keyboarder Adrian Cristecu, dem Bassisten Valeriu Ionescu sowie dem Drummer Oliver Sterian. Der Bassist und der Gitarrist sind seit 1988, Sänger Goia seit 1998 dabei. Mit zum Teil 100 Konzerten im Jahr sind die Musiker ein hohes Pensum an Live-Auftritten gewohnt. Dabei treten sie weit über die Landesgrenzen hinaus auch in Moldau, Italien, Spanien und Irland auf.
Voltaj wollen Brücken bauen
Auf die Frage, wie sie in Wien abschneiden wollen, antworten Voltaj im Vorfeld des Wettbewerbs bei einem Interview in einem Fanforum mit einem ihrer Songtitel geantwortet: "Höher als Nummer zwei". Unabhängig von ihrer Platzierung werden die Künstler, die selbst auch Eltern sind, weiter für eine verbesserte Situation der Kinder von ins Ausland migrierten Rumänen kämpfen. Dafür haben sie eine Internetplattform eingerichtet, die mit zwei großen Non-Profit Kinderschutzorganistionen in Rumänien zusammenarbeitet. Denn ihr Ziel ist dasselbe, wie das Motto des 60. ESC in Wien: Brücken zu bauen. Die erste "Brücke" - das Halbfinale - überqueren die Rumänen dann auch tatsächlich. Im Finale können Voltaj Zuschauer wie Länderjurys allerdings nicht restlos überzeugen - sie landen als 15. im Mittelfeld.