1 | 21 Anscheinend haben unsere Experten bei den Proben und im Flurfunk der Wiener Stadthalle noch genauer hingehört, als im ersten Halbfinale. Nun lagen sie fast immer goldrichtig mit ihren Vorhersagen. Auch unser Online-Teamchef hatte die richtige Vorahnung. Zu Recht hat ihm die portugiesische Kandidatin Leonor Andrade schon vor dem Halbfinale Kopfschmerzen bereitet.
2 | 21 So lautete der Grund: "Seit 2010 hat Portugal nicht mehr das Finale erreicht, was sich in diesem Jahr auch nicht ändern wird. 'Há um mar que nos separa', was so viel heißt wie 'Ein Meer trennt uns', wird zwar ...
3 | 21 ... von der 20-Jährigen mit sehr viel Weltschmerz und rauchiger, melancholischer Stimme vorgetragen. Die Ballade ist aber zu langsam, steigert sich nicht, wirkt bemüht, es bleibt nichts hängen."
4 | 21 Unsere Autorin Kathrin Otto mit ihrem herrlich trockenen Humor konnte über eine Kandidatin gar nicht lachen. Mit gutem Grund, wie sich zeigt. Mélanie René aus der Schweiz wirkte für sie deplaziert auf der Bühne. Sie meinte: "Wallendes Kleid oder Gewand, Federn im Haar, Kriegsbemalung im Gesicht - so steht ...
5 | 21 ... Mélanie René in der Waldszenerie. Denkt man gar nicht, dass die Schweiz noch so ursprünglich ist - es wirkt ein wenig deplatziert. Das Bühnenbild hinter ihr ist eindrucksvoll: Ein großer, dunkler Wald auf der Projektionsfläche, ...
6 | 21 ... Licht fällt durch Äste, Blätter rieseln. Toll! So toll, dass man sich nach drei Minuten nicht mehr an den Song erinnert. Fazit: Gerade im Vergleich zu anderen, ungewöhnlicheren Songs wird 'Time To Shine' es schwer haben - und wohl scheitern." Und genau so ist es gekommen. René hat keinen Platz im Finale ergattert.
7 | 21 Dr. Irving Wolther kennt sich mit den ESC-Ländern und ihrer Musikgeschichte aus und ist auch Herr der Zahlen. Seinen Spitznamen "Dr. Eurovision" trägt er zurecht. Beim ersten Halbfinale lag er mit seinem Tipp als einziger richtig. Im zweiten Semi hatte er den tschechischen Teilnehmern kaum Chancen eingeräumt. So war sein Tipp: "Es ist zum Heulen, ...
8 | 21 ... In anderen Jahren wäre der Rockwalzer von Marta Jandová & Václav Noid Bárta ein ausgefallener Farbtupfer, der sich von dem Teilnehmerfeld wohltuend abhebt. Doch am Ende einer gnadenlosen Balladenstrecke, die von Irland über Montenegro bis Norwegen ...
9 | 21 ... Ruhiges bis Langweiliges liefert, wird sich die Tschechische Republik schwer tun, den Stoßseufzer 'schon wieder eine Ballade' durch die hervorragende Leistung der beiden Künstler zu kompensieren. Im Übrigen tun sich Walzer generell schwer beim ESC - Wien hin oder her." Nun müssen Marta und Václav leider nach Hause tanzen.
10 | 21 Anthrin Warnking hat schon 2014 in Kopenhagen ESC-Luft geschnuppert und ist unsere Autorin vor Ort. Für sie war klar, dass das Duo aus dem kleinen Land San Marino schnell heimreisen würden. Und auch sie sollte Recht behalten. So lautete ihr Vorab-Fazit: "Zugegeben: Es ist schon ziemlich mutig, zwei Musiker nach Wien zu schicken, die zusammen gerade einmal 31 Jahre alt und damit das jüngste ESC-Duo aller Zeiten sind. Natürlich ...
11 | 21 ... bedeutet das nicht, dass die beiden keine zweite Chance verdient haben. Doch um ins Finale einzuziehen, bräuchten sie entweder einen passenden Song, eine selbstbewusste und außergewöhnliche Performance oder bestenfalls beides. Und was soll ich sagen? Fehlanzeige. Die leicht kitschige ...
12 | 21 ... Siegel-Komposition 'Chain Of Lights' ist zwar keine Vollkatastrophe und geht sogar ein bisschen ins Ohr. Doch sie will nicht so richtig zu dem jungen Duo passen. Es hätte einen moderneren Titel verdient. Sorry, San Marino, aber das wird nichts mit dem Finale." Nun müssen die beiden heimreisen.
13 | 21 Thomas Mohr berichtet seit mehr als 15 Jahren fürs Radio über den Eurovision Song Contest. Dieser Mann weiß wirklich Bescheid. Und sein Experten-Instinkt hat ihn nicht verlassen. Denn er ahnte schon: Amber aus Malta würde nach dem zweiten Halbfinale die Koffer packen. So hat er die Sängerin eingeschätzt: ...
14 | 21 "Man sollte die Zuschauer nicht zu sehr verwirren und zwei Songs mit dem Titel 'Warrior' ins Finale wählen. Der georgische 'Warrior' hat sich am Dienstag qualifiziert. Das reicht. Eigentlich schade um Amber. Sie ist ja ...
15 | 21 ... ein süßes Mädchen und kann mit Sicherheit gut singen. Aber der maltesische 'Warrior' ist einer der schwächeren Titel - von der Produktion mit Abstand der schlechteste."
16 | 21 Im Gegensatz zu den meisten Kollegen lag unser Experte Jan Feddersen abermals leider falsch mit seiner Prognose. Er sah im zweiten Halbfinale den Beitrag aus Polen ganz weit hinten - und irrte sich. Denn Monika Kuszyńska hat es ins Finale geschafft. So lautete seine Begründung: ...
17 | 21 "Polen fliegt raus, weil Monika Kuszýnska zwar schöne Brücken in unsere Herzen baut, denn sie ist eine sympathische Person. Bedauerlicherweise plätschert aber ihre Botschaft 'In The Name Of Love' nicht enden wollend vor sich hin.
18 | 21 Das reicht nicht für die nächste Runde, zumal ihr Lächeln viel zu lieblich und harmlos uns anstrahlt: Da fehlt jede Spannung, die aus einem langweiligen einen interessanten Auftritt macht." Glücklicherweise haben die europäischen Televoter das anders entschieden und Monika singt auch beim Finale in der Wiener Stadthalle.
19 | 21 Sahar Nadi ist das Küken der eurovision.de-Familie. Und da sie zum ersten Mal live mit dabei ist, hat sie sich in den vergangenen Monaten fleißig in 60 Jahre ESC-Geschichte eingearbeitet. Leider hat sie den Kandidaten aus Zypern nicht richtig eingeschätzt. Sie meinte, John Karayannis würde mit seinem ruhigen Song nicht auffallen.
20 | 21 Sahar meinte: "John Karayiannis ist jung, nerdig, cool und hat eine angenehme Stimme. Deshalb hätte er wirklich etwas reißen können. Aber ... mit diesem Lied? Erst 20 Jahre alt sein und dann so bedeutungsschwanger 'One Thing I Should Have Done' zu singen, das will für mich einfach nicht zusammenpassen. Wenn man dann noch bedenkt, dass in diesem Jahr gefühlt 35 ruhige Balladen ins Rennen gehen, ...
21 | 21 ... verschwindet Karaynnis leider gänzlich zwischen starken Tschechen und noch sehr viel stärkeren Norwegern. Naja, aber vielleicht hat der junge Mann mit 'One Thing I Should Have Done' einen Song geschrieben, den er irgendwann im hohen Alter noch einmal herauskramen und singen kann." Tatsächlich darf John bereits in zwei Tagen noch einmal seine schöne Ballade zum Besten geben. Mal sehen, welcher von den Experten bei seinem Tipp für den ESC-Sieger richtig liegt!