Wir sind am Ziel!
Die letzten 300 Kilometer von Giandscha nach Baku waren ein Klacks: Antje und Felix haben Baku am Kaspischen Meer erreicht. Wie unser Roadtrip-Duo sich sogleich in der aserbaidschanischen Hauptstadt in den ESC-Trubel stürzt, erzählt uns Antje.
Wir sind in Baku! Der Weg von Giandscha führte uns zwar erst noch kilometerlang durch die Wüste, wo wir lernen durften, dass trockener Sand und Wind keine gute Fahrumgebung schaffen, aber nach mehr als drei Wochen und über 5.000 Kilometer Roadtrip sind wir nun endlich wohlbehalten am Ziel.
Obwohl wir auf der Reise viele beeindruckende Dinge gesehen haben und ohne Weiteres noch weitere sechs Monate herumreisen könnten, können wir eine gewisse Erleichterung darüber nicht verhehlen, dass wir in Baku angekommen sind. Wir haben unsere Wohnung bei Elshad bezogen, der Volunteer beim ESC ist und deswegen Tag und Nacht unterwegs ist. Uns wird niemand vorwerfen können, dass wir uns nicht mit der Lebensrealität in Baku auseinandersetzen, denn Elshad wohnt nicht in einem der schicken neugebauten Häuser, sondern in einer baufälligen Seitenstraße, die selbst das "toppt", was wir in Tiflis gesehen haben. Die kurzen Augenblicke, die wir unseren Gastgeber sehen, verstehen wir uns wunderbar.
Karte: Alle Stationen von Düsseldorf bis Baku
Halbfinale auf der Großbildleinwand
Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, stürzten wir uns in ESC-Getümmel: In den ersten zwei Stunden in der Stadt haben wir Thomas D am Ufer des Kaspischen Meers gesehen, den Auftritt von Roman Lob im Eurovillage und Sandra Hofmann, die für einen Videoblog Aufnahmen machte. Am Abend oder besser gesagt in der Nacht gab es während des ersten Halbfinales noch ein Public-Viewing inmitten lauter jubelnder Aserbaidschaner. Der Favorit der Einheimischen stand schon früh fest: Beim russischen Beitrag konnte man kaum das Lied hören vor lautem Gejohle und Geklatsche. Also gleich die volle Dröhnung ESC.
Das Einzige, was die Freude trübt, ist, dass wir so viele besondere Menschen auf unserem Weg kennengelernt haben, die wir jetzt gerade am liebsten um uns hätten, um das Ziel der Reise gemeinsam zu feiern. Leider hatte unser Wagen nicht die Kapazitäten, um sie alle mitzunehmen. Bei der tollen Stimmung hier vor Ort wäre wahrscheinlich auch das größte Desinteresse der ESC-Skeptiker in Leidenschaft umgeschlagen.
Auto zu verkaufen
Wir persönlich hatten uns für diesen Roadtrip versprochen, dass Menschen der unterschiedlichsten Völker zusammenkommen, um zusammen eine gute Zeit zu haben. Dieses Versprechen hat diese Reise auf vielen Stationen wirklich eingelöst - insbesondere hier auf den Straßen Bakus. Egal also, wie das Finale ausgeht und ob wir einen guten Platz in der Crystal Hall bekommen - die Reise hat sich für uns jetzt schon gelohnt. Und wer weiß, vielleicht finden sich ja nächstes Jahr zwei Azeris, die von Baku aus aufbrechen, um das neue Siegerland zu besuchen. Bei Bedarf hätten wir auf jeden Fall ein solides Auto im Angebot.