Stand: 17.12.2012 12:53 Uhr

Türkei und Bosnien sagen überraschend ab

Die Türkei hat am 14. Dezember überraschend die Teilnahme am Eurovision Song Contest 2013 in Malmö abgesagt. Von Seiten der European Broadcasting Union (EBU) hieß es, man sei erstaunt über die Absage und Begründung des verantwortlichen Senders TRT.

Can Bonomo  Foto: Dilan Bozyel
2012 gehörte der türkische Beitrag von Can Bonomo zu den Favoriten beim ESC.

Der türkische Sender hatte seine Absage über eine Mitteilung auf der offiziellen Website damit begründet, unzufrieden über Änderungen im Abstimmungsverfahren zu sein. Die in den Jahren 2010 und 2011 vorgenommenen Änderungen seien unfair und nicht effektiv. Speziell bezog sich TRT damit auf die gleich starke Gewichtung von Jury- und Televoting. Weiter prangerte der Sender die priviligierte Mitgliedschaft der so genannten "Big 5" beim Eurovision Song Contest an - Spanien, Italien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Da sie zu den größten Geldgebern der Show gehören, sind ihre Teilnehmer automatisch für das Finale qualifiziert.

Insider zeigen sich erstaunt

Insider des Eurovision Song Contest hatten nicht mit einer Absage der Türkei gerechnet, da das Land nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Weiter ist noch unklar, warum TRT gerade in diesem Jahr gegen die Änderungen protestiert. Auch an erfolgreichen Beiträgen mangelte es der Türkei zuletzt nicht: Die türkischen Vertreter beim Eurovision Song Contest waren in den letzten Jahren regelmäßíg unter den Top Ten vertreten. Zuletzt hatte 2003 Sertab Erener mit dem Titel "Everyway You Can" für die Türkei gewonnen, 2010 belegten Manga mit "We Could Be The Same" den zweiten Platz. Im letzten Jahr galt Can Bonomo mit "Love Me Back" unter vielen ESC-Fans als Favorit und erreichte schließlich den siebten Platz.

Absage von Bosnien-Herzegowina

Auch Bosnien-Herzegowina hatte am gleichen Tag mitgeteilt, es werde aus finanziellen Gründen nicht dabei sein. Der zuständige Sender BHRT hoffe aber 2014 wieder beim Grand Prix an den Start zu gehen. Insgesamt haben damit bereits sechs Teilnehmer ihre Absage für den Eurovision Song Contest in Malmö bekanntgegeben: Neben Bosnien-Herzegowina und der Türkei werden auch Polen, Portugal, die Slowakei und Tschechien fehlen. Ob Griechenland trotz wirtschaftlicher Krise teilnehmen wird, ist bisher noch unklar. Der Meldeschluss für alle Mitglieder ist zwar erst im Januar, die EBU kündigte aber an noch in dieser Woche eine Zwischenbilanz zu veröffentlichen. Nach momentanen Informationen läge die Anzahl der Teilnehmer 2013 bei 39 Ländern - der niedrigste Stand seit 2006.

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 18.05.2013 | 21:00 Uhr

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