Stand: 25.02.2016 16:30 Uhr

Große Ideen treffen auf 40 Sekunden Umbauzeit

von Salome Zadegan und Anna Mundt
Professorin Eva Stadler (2.v.l.) von der Hochschule der Medien Stuttgart mit ihren Studenten und den eurovision.de-Reporterinnen Anna Mundt und Salome Zadegan (2 und 3.v.r) bei den Proben zum deutschen Vorentscheid. © NDR Foto: Rolf Klatt
Professorin Eva Stadler (2.v.l.) mit ihren Studenten und den eurovision.de-Reporterinnen Anna Mundt und Salome Zadegan (2. und 3.v.r.)

"Ich hab' zu viel Angst, um still zu sein. Es ist nur ein Lied, doch ich sing's nicht allein", steht auf der Leinwand hinter Songwriter Alex Diehl. Rote und weiße Scheinwerfer strahlen ins Publikum. Dort sitzen die Studierenden Aline, Olga und Marc. Es ist die erste Probe für "Unser Lied für Stockholm", den Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2016. Die Performance von Alex Diehl war ihre Idee.

Studierende liefern Design der Show-Acts

Die Gruppe Luxuslärm auf der Bühne. © NDR Foto: Rolf Klatt
Das Konzept zum Auftritt von Luxuslärm stammt von Studenten des HdM-Fachbereichs "Medienwirtschaft".

Das ist neu bei einem deutschen Vorentscheid: Inszenierungsideen für die Acts sollen auch Studierende beitragen können. In diesem Jahr sind es Studentinnen und Studenten der Hochschule der Medien Stuttgart und der Universität Hildesheim, die sich eingebracht haben. Als HdM-Dozentin Prof. Dr. Eva Stadler im vergangenen Dezember vorschlägt, für eine Ausschreibung von NDR und Brainpool Konzepte für die Inszenierungen der Acts beim ESC-Vorentscheid zu entwickeln, melden sich spontan 30 Studierende aus unterschiedlichen Studiengängen. Es ist kurz vor Weihnachten, alle haben Zeitnot. Die Zusammenarbeit muss über Skype laufen. "Das hat richtig viel Zeit gekostet, aber es hat so viel Spaß gemacht, dass es das wert war", sagt Marc Weckenmann, der mit seiner Gruppe das Konzept für den Auftritt der Gruppe Luxuslärm entworfen hat. Dafür haben sie Videoinstallationen, Choreografien und sogar Outfits entworfen - passend zu Künstler und Song. "Man hat unserer Kreativität keine Grenzen gesetzt", sagt Marc.

Spannender Prozess bei der Inszenierung

Einige Grenzen muss die kreative Freiheit aber doch ertragen: Als die Studierenden ihre Konzepte in Köln vor Produzenten, Redakteuren und Technikern präsentieren, wird ihnen eine entscheidende Bedingung gestellt. Für den Umbau der Bühnenbilder dürfen maximal sechs Leute nicht länger als 40 Sekunden benötigen.

Der Sänger Alex Diehl auf der Bühne. © NDR Foto: Rolf Klatt
Die Idee zum Show-Act von Alex Diehl stammt von Studenten des HdM-Master-Studiengangs "Elektronische Medien".

Die Studierenden passen ihr Konzept an. "Wir hatten die Befürchtung, dass wir zu wenig Ahnung von der technischen Umsetzung auf der Bühne haben", sagt Aline Mayerhoffer, "aber dann ist ein toller Prozess in Gang gekommen im Gespräch mit technischen Mitarbeitern und Künstlern". Was daraus entstanden ist, sehen die Studierenden bei den Proben schon einen Tag vor "Unser Lied für Stockholm" zum ersten Mal live. Einige Künstler übernehmen Teile der Ideen, andere wie Luxuslärm und Alex Diehl planen ihren gesamten Auftritt nach den Vorstellungen der Studierenden. Für Olga Bessarabcik und die anderen ist schon die Probe ein Highlight. "Wir sind total happy, hier zu sein", sagt sie.

Medienprofis von morgen am Werk

Die Inszenierung von "Nur ein Lied" von Alex Diehl wurde von Studierenden des HdM-Master-Studiengangs "Elektronische Medien" entwickelt. "Solange Liebe in mir wohnt" von "Luxuslärm" hat seine Grundlage in dem Konzept von Studierenden des Fachbereichs "Medienwirtschaft" der HdM. Mitarbeitende Studierende der Stiftung Universität Hildesheim entstammen dem Fachbereich 2 "Kulturwissenschaften & ästhetische Praxis".

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 25.02.2016 | 20:15 Uhr

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