Ruslana erhält Lew-Kopelew-Preis
Die ehemalige ukrainische ESC-Gewinnerin Ruslana Lyschytschko ist in Köln mit dem Lew-Kopelew-Preis für ihr Engagement ausgezeichnet worden. Neben Ruslana erhielten Andrej Makarewitsch, Eduard Uspenskij und Jewgenij Zacharow die undotierte Auszeichnung. Alle vier Preisträger eint, dass sie die Bürgerrechts- und proeuropäischen Kämpfe in der Ukraine stark und glaubwürdig unterstützt haben. 2015 wurden damit zwei russische und zwei ukrainische Bürger geehrt, die alle vier jedoch keinen Wert auf kulturbedingte Staatsangehörigkeiten legen, sondern vor allem Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte wertschätzen.
Gesicht zeigen auf dem Maidan
Während der Aufstände in der Ukraine, trat Ruslana in strengster Kälte auf dem Maidanplatz 2013/2014 in Kiew auf - um, wie sie sagte, den Protest gegen die Regierung und die Präsidentschaft Viktor Janukowitschs durch ihre Prominenz über ihr Land hinaus anzuzeigen. Sie hat öffentlich stets erklärt: "Alles, was ich will, ist Frieden". Ihre wichtigste Botschaft während der Tage auf dem Maidan lautete: "Schießt nicht auf eure Leute!"
Ruslana, die 2004 in Istanbul bei der zweiten Teilnahme ihres Landes am ESC mit "Wild Dances" gewinnt, war eine der wichtigsten Kulturpromis während der Orangenen Revolution. Sie hat ihr Engagement für die Europäisierung ihres Landes nicht erst begonnen, als absehbar war, dass die alten Regenten keine Zukunft haben oder, wie Präsident Janukowitsch, nach Moskau flüchten würden.
Preis für Menschenrechtler
Der Lew-Kopelew-Preis wird seit 2001 vergeben. Er ist Kämpfern und Kämpferinnen für Frieden und Menschenrechte gewidmet. Kopelew - ein enger Freund Heinrich Bölls, Fritz Pleitgens und des jüngst verstorbenen Journalisten Klaus Bednarz - war zu sowjetischen Zeiten in Russland und bis zu seinem Tod 1997 in Köln ein unkorrumpierbarer Streiter für die Unteilbarkeit von Menschenrechten.