Ralph Siegel gibt 'ne Party
Unzählige Titel hat er in Vorentscheidungen in einem Dutzend Länder eingereicht, für fünf ESC-Länder war er am Start: Ralph Siegel. Und weil er dieses Jahr, zum vierten Mal in Folge, für San Marino komponiert hat, ist er auch in Wien mit von der Partie: Der Mann, der im Herbst seinen 70. Geburtstag feiert, lud ins Wiener Kempinski in feinster Lage der Stadt - und die engsten Freunde und Weggefährten konnten zugegen sein.
Gern nochmal für Deutschland komponieren
Gegessen wurde auch, aber dass musste eher eine Nebensache bleiben: Es galt, den Mann zu würdigen, der so gern für Deutschland nochmal komponieren würde, aber es, so sieht er es, nicht darf. Wie auch immer: An Siegels Tisch saß auch wieder Bernd Meinunger, der ihm liebste Texter für seine Kompositionen - auch für das diesjährige Lied San Marinos: "Chain Of Lights", gesungen von Anita Simoncini und Michele Perniola.
Collage aus ESC-Erfolgen und -Misserfolgen
Auch "Mondl" waren zugegen, Menschen, die in Wien leben und dort auch geboren wurden. Einige Prominente mochten sich sehen lassen, unter anderem auch Lou, ESC-Sängerin von 2003 ("Let's Get Happy") und Valentina Monetta, dreifache Siegel-Interpretin für San Marino von 2012 bis 2014. Lou allerdings applaudierte besonders am Ende des knapp halbstündigen Films, das Freunde aus dem treuen Tross Ralph Siegels collagiert haben. Sie nämlich sang in diesem Video das Lied "For You" - eine vertonte Collage aus alten ESC-Erfolgen und -Misserfolgen des Tonsetzers von "Ein bisschen Frieden".
"Was soll mir schon passieren?"
Siegel erklärte im Gespräch, er fände Ann Sophie "ganz toll" - und wünsche ihr viel Glück. Auch teilte er mit, dass er auf keinen Fall seinen Abschied vom ESC verkünden werde, einerlei, ob San Marino am Donnerstag die Finalqualifikation schaffe oder nicht: "Mir macht es immer noch Spaß, warum soll ich dann aufhören? Ich komme wieder!"
Im Herbst wird seine Biografie erscheinen - und er freut sich drauf: "Junge können es moderner als ich. Aber ich habe zwei schwere Krankheiten überlebt, ich habe wunderbare Kinder und bin jetzt glücklich in Wien - was soll mir schon passieren?" Eines aber bleibt: die Aufregung vor der Punkteauszählung. Siegel: "Das ist wie beim Grand Prix 1974 in Brighton, alles ist wie immer, wie in allen Jahren, die ich dabei sein durfte: Man hofft, dass man Punkte erhält und besonders, dass die eigenen Künstler gut abschneiden."