Fan-Favoritin siegt in Polen
Kasia Moś vertritt die polnischen Farben in Kiew mit der Pop-Ballade "Flashlight". Anders als bei den meisten anderen ESC-Vorentscheidungen waren die Beiträge der nationalen Vorentscheidung "Krajowe Eliminacje" erst relativ spät durchgesickert. Das ließ einerseits im Vorfeld viel Raum für Spekulationen, andererseits aber die Spannung auf die zehn Finalisten erhöhte. Trotz des sensationellen Publikumserfolgs von Michał Szpak im Vorjahr, sahen sich die Fernsehverantwortlichen des polnischen Senders TVP dann allerdings dazu bemüßigt, den Zuschauern die volle Entscheidungsgewalt zu entziehen und ihnen eine fünfköpfige Jury zur Seite zu stellen. Vor den Auftritten der einzelnen Teilnehmer durften Freunde, Verwandte oder Komponisten die Künstler auf der Bühne anfeuern, was der Show bei aller Großraumdisco-Sterilität einen persönlichen Touch verlieh.
Song über Tiere - oder auch Flüchtlinge
Viele beeindruckende Stimmen konkurrierten um die Fahrkarte nach Kiew, nach dem großen musikalischen Wurf suchte man allerdings vergebens. Dafür zeigte sich bei fast jedem Beitrag eine Stilvorlage aus den Charts der letzten zwei Jahre. Dass am Ende Kasia Moś mit ihrer dramatischen, aber auch irgendwie beliebigen Ballade, "Flashlight" das Rennen machte, war dem Votum der Jury zu verdanken. Die Zuschauer hätten sich für den wesentlich zeitgemäßeren Beitrag der Sängerin Carmell entschieden. Mit der 29-jährigen Musical-Interpretin Kasia Moś hat dagegen die Favoritin des polnischen Fanclubs gewonnen - und das britisch-schwedische Komponistenteam Pete Berringer und Rickard Bonde Truumeel, mit denen Moś den Song gemeinsam geschrieben hat. In dem Song geht es zwar um Tierschutz, in einem Interview erklärte die Sängerin allerdings, man könne ihn auch auf die Situation der Flüchtlinge übertragen. Na denn.